WiSe 21/22: Überlegungen zu einem zukünftigen TanzArchiv Berlin
Kirsten Maar
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Seit dem Runden Tisch Tanz widmet sich die Steuerungsgruppe TanzArchiv Berlin gemeinsam mit Mitgliedern der Berliner Tanzszene dem Entwurf eines zukünftigen Bedeutung eines Tanzarchivs. Nicht nur geht es dabei um das Sammeln und Bewahren, sondern auch darum, wie in der Vermittlung ein transformativer Ansatz geschaffen werden kann, wie ein lebendiges Archiv als Ort des Austauschs entsteht, das gängige Narrative infrage stellt und Tanzgeschichte, Zeitgenossenschaft und Zukünftiges neu konstelliert und befragt. Im Rahmen dieses Projekts werden neue künstlerische Recherche- und Produktionsprogramme entwickelt.
Das Seminar fragt also danach, wie Tanzgeschichte entsteht. Was entgeht den Prozessen des Archivierens und warum? Wie lassen sich die fehlenden Momente einer stets unvollständigen Tanzgeschichte füllen? Wie können Phänomene, die bislang eher die Ränder der Tanzgeschichte betreffen, Eingang in den Kanon finden? Welche Ein- und Ausschlüsse bleiben warum im Unbewussten? Wie lassen sich jenseits der bekannten Werke Praktiken in ihrer steten Veränderung erfassen? Wie lassen sich inklusive und auf verschiedene abilities bedachte Verfahren der Archivierung denken, wie lässt sich der Gedanke des Archivs und wie lassen sich seine Praktiken dekolonisieren?
Das Seminar erarbeitet zum einen grundlegende Theorieansätze zu einer Debatte um Archivpraktiken, zum anderen werden wir gemeinsam unterschiedliche Berliner Archive besuchen und uns verschiedene künstlerische Forschungsprojekte zum Thema des lebendigen Archivs anschauen, in Kooperation mit der Steuerungsgruppe TanzArchiv werden wir am Ende nicht nur das Symposium besuchen sondern im Rahmen der Hausarbeiten auch eigene Archiv- und Vermittlungs-Projekte entwerfen.
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