WiSe 21/22: Zwischen-Räume – Seismographische Körper
Anna Huber
Information for students
Eröffnung, Präsentation, Gespräch
Akademie der Künste, Pariser Platz (Plenarsaal)
28.10.2021, 19:00-21:00
Teaching, Freie Universität Berlin, DanceLab
1. Block
01.–03.11., 14:00-18:00 (inklusive Pausen)
04.11. 13:00-17:00
2. Block
22.–23.11., 14:00-18:00
24.11., 13:00-17:00
3. Block
06.–07.12., 14:00-18:00
08.–09.12., 13:00-17:00
4. Block
13. – 16.12., 14:00-18:00
5. Block
05. – 07.01.22, 14:00-18:00
Proben, Akademie der Künste, Pariser Platz (Blackbox)
10.01.–14.01.22 (Mo–Fr.)
12:00-20:00 (10.01.-12.01.)
12:00-21:00 (13.01.-14.01.)
(Die Endproben finden innerhalb des angegeben Zeitfensters statt. Genaue Terminierung nach Absprache.)
Performance, Akademie der Künste, Pariser Platz (Blackbox)
17.01.2022 19:00
Evaluation, Freie Universität Berlin, Dance Lab
26.01.2022 (tbc)
14:00-16:00
closeAdditional information / Pre-requisites
Teilnahme nur für FU-Studierende im M.A. Tanzwissenschaft (3. Semester)
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Körper in Bewegung sind sensible, präzise Seismographen mit Potential zur Transformation. Im prozessorientierten Seminar wird der Körper in seiner faszinierenden Komplexität ganzheitlich erfahren und feingestimmt. Somatische Methoden wie Body-Mind-Centering sensibilisieren differenziertes Körperbewusstsein und vielschichtige sinnliche Wahrnehmung. Offen und spezifisch zugleich initiiert die Recherche kreative Prozesse aus unterschiedlichen Perspektiven und lotet choreografisches Potential aus. In strukturierten Improvisationen artikulieren sich Präsenz und individuelle Handschrift jenseits stereotyper Formen. Kinästhetische Wahrnehmung, transdisziplinäre Recherche und kritische Reflektion befruchten sich.
Die Pandemie wurde zur Krise des Körperlichen. Was bewirkt das Fehlen? Wie tiefgreifend verändern sich unser Verhalten, Wahrnehmung, Raumgefühl? Wie haben sich Wege, Gesten und Begegnungen, Sinn für Nähe und Distanz gewandelt? Wie verschieben sich die Choreografien des Alltags, Partituren und Spuren der Wege im öffentlichen Raum?
In dieser Zeit tiefer Verunsicherung und physischer Abwesenheit sind sinnliches Empfinden, Verbindlichkeit und Energie unmittelbarer Präsenz essenziell. Kompetenzen wie Flexibilität, Beweglichkeit, Resilienz, Phantasie und Mut können wir kreativ nutzen und Vertrauen in unser implizites Körperwissen und Umfeld stärken.
Im Dialog mit den Architekturen des Raums werden atmende Resonanz-Räume und Rhythmen geöffnet und der Körper als Instrument erfahren. Fokus auf das Potential von Zwischen-Räumen, Lücken und Randzonen weckt den Sinn für Formen des Dazwischen, die sich mit jeder Bewegung verschieben und neue Konstellationen bilden. Wie viel Raum brauchen Menschen zwischen sich und anderen, wie viel steht zur Verfügung in unterschiedlichen kulturellen, sozialen und politischen Kontexten? Abstandsregeln, soziale Distanz, Vermeidung von Berührung, Angst vor Nähe haben relevante Fragen zu räumlichem Verhalten und Kommunikation zugespitzt.
Raum wird als konkreter architektonischer Raum, öffentlicher Raum, persönliche Kinesphäre sowie als subtile Substanz bei Berührung erkundet. Grenzen werden als räumliche wie zeitliche, konkrete wie imaginäre Phänomene ausgelotet. Trennend und verbindend zugleich öffnen sie sich als poröse Zonen zwischen Nähe und Distanz. Nuancen zwischen den Zeilen erlauben aufrichtigen differenzierten Dialog. In fruchtbaren Gegensätzen wie innen-außen, anwesend-abwesend, einfach-komplex, Detail-Ganzes entfalten sich inspirierende Reibungsflächen und überraschende Perspektiven.
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