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Advanced seminar
WiSe 21/22: Humanity and Human Rights in the 19th and 20th Centuries
Arnd Bauerkämper
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Im frühen 19. Jahrhundert bildete sich – vor allem im Kampf gegen den Sklavenhandel und die Sklaverei – Humanität als Handlungsfeld heraus, auf dem neben Regierungen auch zivilgesell-schaftliche Vereinigungen agierten. Nachdem zunächst religiös konnotierte Normen wie Men-schenwürde die Diskussion geprägt hatten, wurde Humanität nach der Gründung des Internatio-nalen Komitees vom Roten Kreuz und der ersten Genfer Konvention (1863/64) zunehmend eine rechtliche Kategorie. Dabei waren Bemühungen, Kriegsgewalt einzudämmen, im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert besonders wichtig. Nach dem „Genozid“ (ein Begriff, den Raphael Lem-kin 1943/44 prägte) an den Juden avancierten Menschenrechte spätestens mit der allgemeinen Erklärung durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen 1948 und der zwei Jahre später verabschiedeten Europäischen Menschenrechtskonvention zu einem zentralen Themenfeld natio-naler und internationaler Politik. In dem Seminar soll vor allem gezeigt werden, dass „Humanität“ und „Menschenrechte“ auf Normen gründeten, die sich im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts veränderten und dabei an spezifische historische Kontexte gebunden waren. So hing die politi-sche Umsetzung von den jeweils vorherrschenden Machtverhältnissen und den Akteurskonstella-tionen ab. Universalistische Ansprüche trafen im Allgemeinen auf partikulare Interessen. Ausge-hend von einem Überblick über die neuere Geschichtsschreibung und die Entwicklung im 19. und frühen 20. Jahrhundert, wird die Transformation und Intensivierung der diesbezüglichen Diskurse und Politik im 20. Jahrhundert behandelt. Der anschließende Abschnitt des Seminars ist Konstel-lationen und Institutionen gewidmet, die jeweils für eine spezifische Durchsetzung von Men-schenrechten sorgten. close
Suggested reading
Fabian Klose, „In the Cause of Humanity“. Eine Geschichte der humanitären Intervention im langen 19. Jahrhundert, Göttingen 2019; Arnd Pollmann / Georg Lohmann (Hg.), Menschenrech-te. Ein interdisziplinäres Handbuch, Stuttgart 2012; Jan Eckel, Die Ambivalenz des Guten. Men-schenrechte in der internationalen Politik seit den 1940ern, Göttingen 2014; Stefan-Ludwig Hoffmann (Hg.), Moralpolitik. Geschichte der Menschenrechte im 20. Jahrhundert, Göttingen 2010; Annette Weinke / Norbert Frei (Hg.), Toward a New Moral World Order? Menschen-rechtspolitik und Völkerrecht seit 1945, Göttingen 2013; Kerstin von Lingen, „Crimes against Humanity”. Eine Ideengeschichte der Zivilisierung von Kriegsgewalt 1864-1945, Paderborn 2018; Arnd Bauerkämper, Sicherheit und Humanität in den beiden Weltkriegen. Der Umgang mit zivilen Feindstaatenangehörigen im Ausnahmezustand, 2 Bde., Berlin 2021. close
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