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Proseminar
WiSe 21/22: Literatur & Klasse
Elena Stingl
Information for students
Das Seminar soll in Präsenz stattfinden. Es ist aus Gründen der Raumkapazität auf 30 Teilnehmer:innen beschränkt.
Um die Plätze optimal ausnutzen zu können, werden die1. und 2. Sitzung ONLINE im Webex Raum von Elena Stingl (https://fu-berlin.webex.com/meet/elena.stingl) stattfinden.
Diejenigen, die am Seminar teilnehmen wollen, aber keine Aufnahme gefunden haben, können an der ersten Sitzung teilnehmen und sich auf eine Warteliste setzen lassen (E-Mail an e.stingl@fu-berlin.de).
Wer nicht weiter teilnehmen möchte, melde sich bitte umgehend in CM ab, damit ggfs. andere nachrücken können.
Für die 1. Online-Sitzung des Seminars steht der angegebene Raum (KL 32/102) zur Verfügung. In diesem Raum haben Studierende vor Ort die Möglichkeit, an der digital stattfindenden Veranstaltung teilzunehmen, unter der Voraussetzung, dass jede/r ein Smartphone, Tablet oder Laptop mit Kopfhörer mitbringt, über das er/sie sich in die Veranstaltung einloggen und teilnehmen kann. Bitte dokumentieren Sie unbedingt über den Barcode (an der Seminartür) Ihre Anwesenheit im Raum.
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Der Begriff der sozialen Klasse gehört zu den besonders polarisierenden Begriffen der modernen Gesellschaftstheorien. Seine sozialwissenschaftliche Funktion bestand im ausgehenden 18. und im 19. Jahrhundert zunächst darin, überregionale Großgruppen zu bezeichnen, deren verbindendes Element in ökonomischen Abhängigkeitsverhältnissen sowie in Art und Umfang privaten Besitzes besteht. Spätestens durch Friedrich Engels’ und Karl Marx’ berühmte Propagandaschrift „Manifest der Kommunistischen Partei“ von 1847/48 erhielt die Auseinandersetzung mit Klassendifferenzen einen „kritisch-aktionistischen Akzent“ (Historisches Wörterbuch der Philosophie). Wer seither Klassenzugehörigkeit definiert, Konfliktlinien dieser Zugehörigkeit untersucht, Definitionen ausdifferenziert, ja selbst wer solche Beschreibungsgrößen ablehnt, scheint sich mehr oder weniger bereitwillig an der anhaltenden Verteidigung bzw. Überwindung von Klassenhegemonie zu beteiligen. Die Geschichte der Literatur reflektiert diese sozialen Konflikte nicht nur im Modus der Zeugenschaft. Literarische Texte können selbst als Ort der Verhandlung von Klassenfragen fungieren und somit, nicht selten vorsätzlich, entsprechende Kämpfe befeuern. Das Seminar vermittelt zunächst einen Überblick über besonders einflussreiche Prägungen des Klassenbegriffes (neben Marx & Engels u.a. Max Weber und Pierre Bourdieu). Formen der Inszenierung von Klasse in literarischen Texten sollen anhand der Darstellungen von Arbeitsbedingungen im industriellen Sektor untersucht werden, etwa in den Romanen Germinal von Émile Zola (1885) und The Jungle von Upton Sinclair (1905/06). Inwiefern Literatur die Aufgabe zukommen kann oder soll, Klassenbewusstsein zu schaffen, wird anhand von Texten u.a. Bertolt Brechts und Georg Lukács’ diskutiert. Mit Blick auf Entwicklungen v.a. der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur soll abschließend der Frage nachgegangen werden, warum und auf welche Weise Klassenfragen im literarischen und literaturwissenschaftlichen Betrieb der letzten Jahre (erneut) größere Aufmerksamkeit erhalten, vgl. etwa Literatur in der neuen Klassengesellschaft, hrsg. v. Enno Stahl et al. (2020) und Klasse und Kampf, hrsg. v. Maria Barankow und Christian Baron (2021). close
16 Class schedule
Regular appointments
Tue, 2021-10-19 12:00 - 14:00
Tue, 2021-10-26 12:00 - 14:00
Tue, 2021-11-02 12:00 - 14:00
Tue, 2021-11-09 12:00 - 14:00
Tue, 2021-11-16 12:00 - 14:00
Tue, 2021-11-23 12:00 - 14:00
Tue, 2021-11-30 12:00 - 14:00
Tue, 2021-12-07 12:00 - 14:00
Tue, 2021-12-14 12:00 - 14:00
Tue, 2022-01-04 12:00 - 14:00
Tue, 2022-01-11 12:00 - 14:00
Tue, 2022-01-18 12:00 - 14:00
Tue, 2022-01-25 12:00 - 14:00
Tue, 2022-02-01 12:00 - 14:00
Tue, 2022-02-08 12:00 - 14:00
Tue, 2022-02-15 12:00 - 14:00