WiSe 22/23: Ansätze pädagogischen Handelns - Vertiefungsseminar
Julian Zwingmann
Kommentar
„Das könnte uns heute nicht mehr passieren!“ – Heimerziehung gestern und heute
Im Seminar geht es um die Geschichte der Heimerziehung und was wir daraus heute für deren fachliche und rechtliche Gestaltung lernen können. Das Seminar gliedert sich entsprechend in zwei große Säulen.
In einem historischen Teil befassen wir uns anhand von aktenbasierten Fallbeispielen ab 1949 mit den Strukturen von Heimen und der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in ihnen. Letztere umfasst vielfach erfahrenes Unrecht und Leid. In diesem Teil sind u.a. eine Exkursion in das gerade im Aufbau befindliche Archiv der Heimerziehung der Anlauf- und Beratungsstelle für Menschen mit Heimerfahrung in Berlin-Friedrichshain und Gespräche mit inzwischen erwachsenen Betroffenen geplant.
Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit gegenwärtigen Debatten und der Zukunft der Heimerziehung. Ist diese Hilfeform ein Auslaufmodell? Wenn nein, was zeichnet gute Heimerziehung vor dem Hintergrund ihrer Geschichte heute aus? Exemplarisch vertiefen wir verschiedene damit verbundene Diskurse, über deren Auswahl wir gemeinsam entscheiden: Kinderrechte, Organisations- und Konzeptentwicklungen (z.B. Beteiligungs-, Beschwerdeverfahren, Schutzkonzepte), Betriebserlaubnisverfahren, Ombudsstellen, Entstigmatisierung etc.
Durch das Seminar leiten uns zwei übergeordnete Fragen: Ist es unsere Verantwortung als (angehende) Fachkräfte und/oder Wissenschaftler:innen uns mit dieser Geschichte auseinanderzusetzen? Und wenn ja, (wie) macht es uns zu „besseren“ Professionellen?
Das Seminar findet überwiegend in Präsenz statt, mit einzelnen zeitunabhängigen Gruppenarbeitsphasen.
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Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung