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WiSe 22/23: Konrad von Würzburg: Engelhard

Antje Wittstock

Kommentar

Der Text von Konrad von Würzburg handelt von zwei Freunden, Engelhard und Dietrich, die sich nicht nur zum Verwechseln ähneln, sondern die auch in harten Freundschaftsproben unzertrennlich und treu verbunden bleiben: Während sich Dietrich im Kampf für den Freund ausgibt und sein Leben riskiert, opfert wiederum Engelhard freiwillig seine Kinder, um den an Aussatz erkrankten Freund mit diesem Blutopfer zu heilen. Ein zweiter Handlungsstrang des Textes erzählt die Minne zwischen Engelhard und Engeltrud, die sich ebenfalls in einigen Prüfungen bewähren muss. – Konrad von Würzburg hat im ‚Engelhard‘, der in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstand, nicht nur die Freundschaftslegende von ‚Amicus und Amelius‘ aufgegriffen und neu erzählt, sondern auch erkennbaren Bezug auf Gottfrieds ‚Tristan‘ und Hartmanns ‚Armen Heinrich‘ genommen, um die Themen Freundschaft, triuwe und Minne zu verhandeln. - Im Seminar erarbeiten wir gemeinsam den mittelhochdeutschen Text, diskutieren anhand von Forschungsliteratur zentrale Fragestellungen wie die Bedeutung religiöser und höfischer Erzählmuster sowie die mittelalterlichen Konzepte von Minne und (Männer-)Freundschaft, und fragen unter Rückgriff auf Vergleichstexte nach dessen ästhetischer und literarhistorischer Positionierung. Textgrundlage (zur Anschaffung empfohlen): Konrad von Würzburg: Engelhard. Hg. von Ingo Reiffenstein, 3., neubearb. Aufl. der Ausgabe von Paul Gereke, Tübingen 1982 (ATB 17). Zur Einführung: Rüdiger Brandt: Konrad von Würzburg. Kleinere epische Werke. Berlin 2009 (ESV Basics), S. 111-144. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Fr, 10:00 - 12:00 16 Termine

Fr, 21.10.2022 10:00 - 12:00

Dozenten:
Dr. Antje Wittstock