16203

WiSe 22/23: Einführung in die griechische Literatur I [Lektüre]

Sophia Regopoulos

Kommentar

In dieser Übung (16203) wollen wir uns in analytischer Lektüre eine Auswahl an Texten vornehmen, die im Rahmen der anderen Übung (16202) überwiegend inhaltlich sowie mit Blick auf deren Kontextualisierung und geistesgeschichtlichen Verortung behandelt werden. Während also dort (16202) vorrangig die inhaltliche Ebene im Fokus steht, liegt der Schwerpunkt dieser Übung (16203) auf der sprachlichen Erschließung und Vertiefung. Neben dem Attischen werden wir auch anderen Dialekten begegnen und die Sprachkompetenz des Griechischen sogar bis zur hellenistischen Koine erweitern. Mit diesen Texten umspannen wir sprachlich insgesamt den Zeitraum vom 6. Jh. v. Chr. bis hin zum dritten nachchristlichen Jahrhundert. Neben der intensiven Übersetzungspraxis wollen wir auch weitere Komponenten philologischer Arbeit an antiken Texten berücksichtigen: So soll u.a. auch die Beschäftigung mit unterschiedlichsten Überlieferungs- und Textformen (Fragmente, vollständig erhaltene Werke, in Fließtext verfasste Abhandlungen, Dialoge, etc.) einen Einblick in die Vielfalt altphilologischer Arbeit ermöglichen und dabei den Blick für die Auswirkungen der Textform auf den Textinhalt schärfen.
Unsere Lektüre soll sich überwiegend der philosophischen Gattung widmen. Beginnen wollen wir mit einer Textauswahl aus dem Korpus der sogenannten ‚Vorsokratiker‘. Nach einem anschließenden Aufenthalt bei Platon und Aristoteles wird unsere Lektüre bis hin in die nachchristliche hellenistische Philosophie reichen. Wir schauen uns also Texte an, die auch späteren Philosophen und Gelehrten der römischen Antike sowie des graeco-arabischen und europäischen (frühen) Mittelalters (in Teilen) vorlagen und von ihnen intensiv studiert, kommentiert, übersetzt, übertragen und zusammengefasst wurden. Im griechischen Original wollen wir also genau diese Texte lesen und dabei vom Vorteil vorhandener bzw. sukzessive aufgebauter Griechischkenntnisse zehren, den schriftlich ausgedrückten Gedanken ohne jeglichen übersetzungsbedingten Gehaltsverlust nachzuspüren.

Neben der wöchentlichen Übersetzungsvorbereitung der Texte, die wir gemeinsam lesen werden, bekommen die Teilnehmer*innen im Laufe des Semesters die Möglichkeit, eine Projektgruppe zu bilden und gemeinsam einen selbstgewählten Text sprachanalytisch zu präsentieren und unter Berücksichtigung erlernter textkritischer, gattungsspezifischer und überlieferungsrelevanter Methoden Fragen daran vorzustellen, die für eine altphilologische Arbeit an diesem Text zu berücksichtigen wären.

Vorrangig richtet sich diese Lehrveranstaltung an Studierende des ersten Semesters, aber Studierende aus höheren Semestern bzw. anderen Studiengängen, die ihre Griechischkenntnisse auffrischen bzw. vertiefen möchten, sind ebenso herzlich eingeladen.

Bei Fragen kontaktieren Sie mich gerne unter folgender E-Mail-Adresse: sophia.regopoulos (at) fu-berlin.de. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 12:00 - 14:00 16 Termine

Mi, 19.10.2022 12:00 - 14:00

Dozenten:
Sophia Regopoulos