WiSe 22/23: Das FUTURIUM: Wie wollen wir leben und kann man Zukunft ausstellen?
Bernhard Graf
Kommentar
Achtung: Beginn: 28.Oktober 2022, 10:00-13:00 Uhr
In diesem Praxisseminar wird das FUTURIUM als Ort der Zukünfte vorgestellt. Die Studierenden hinterfragen dabei, welche Zukünfte aus Ihrer Perspektive entwickelt werden sollten. Anhand der Konzeption des FUTURIUM wird die Rolle von Museen und Ausstellungen in unserer Gesellschaft kritisch hinterfragt.
Das Seminar beginnt am 28. Oktober 2022 mit einem Besuch / einer Führung im FUTURIUM, und die ersten drei Seminartage finden im FUTURIUM statt. Hier werden zunächst die Gründungsidee und die Ausstellungskonzeption vorgestellt. Das FUTUIRIUM ist das Haus der Zukünfte, und es versteht sich als Ort des Nachdenkens und der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Zukunftserwartungen und Lebenskonzeptionen. Anhand der drei Denkräume der Dauerausstellung werden die aktuellen Themen und Zukunftsfragen vorgestellt und die Studierenden entwickeln selbst Ausstellungs- und Kommuniationsformate zu eigenen Zukunftsthemen aus ihrem Leben.
Im zweiten Teil wird die Rolle von Museen und Ausstellungen in unserer Gesellschaft kritisch hinterfragt: für wen sind Museen und Ausstellungen eigentlich da? Für die Vergangenheit? Für die Gegenwart? Oder für eine sich rapide verändernde Wissensgesellschaft der Zukunft? Wenn Museen diesen Anspruch der Zukunftsfähigkeit einlösen wollen, sollten sie sich vergegenwärtigen, dass sich die Fragen der Gesellschaft der Zukunft an die die Kulturen und Sammlungen der Vergangenheit ändern, bis dahin, dass zukünftige Gesellschaften eben an manche Kulturen und deren materielle Repräsentation gar keine Fragen mehr stellen möchten, weil sie diese als uninteressant empfinden.
Hier beginnt die Diskussion um die Partizipation der Gesellschaft an den Strukturen und der Zukunftsentwicklung ihrer Kultur- und Bildungsinstitutionen, zu denen Museen seit ihrer Gründung gehören. Doch wie können sich Vertreter eines diversen Publikums in den Gestaltungsprozess einbringen? Was müssen Museen tun, um ihren Adressaten eine Mitwirkungsmöglichkeit beispielsweise bei der Konzeptentwicklung für ihre Ausstellungen einzuräumen? Museen müssen sich vergegenwärtigen, dass sie ihre Sammlungen zur Diskussion stellen müssen, dass sie Formen der Interessensgenerierung finden und in Ausstellungen lebendig werden lassen müssen. Es geht dabei letztlich auch um die Entgrenzung der Museen von ihrem universellen und dauerhaften Wertsetzungsanspruch.
Im dritten Teil des Seminars werden exemplarisch kleine Ausstellungseinheiten zu unterschiedlichen Zukunftsthemen von den Studierenden selbst entwickelt. Diese werden schließlich in einzelnen Seminarstunden vorgestellt und diskutiert.
Voraussetzung ist die Zugänglichkeit des FUTURIUM zu Beginn des Seminars. Das Seminar ist für Präsenz vorgesehen. Sollte das CORONA-bedingt nicht möglich sein, können die weitern Arbeitseinheiten gegebenenfalls auch virtuell erarbeitet und vorgestellt werden.
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Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung