WiSe 22/23: Marginalisierte Gruppen und ihre Repräsentation im deutschen hybriden Mediensystem
Margreth Lünenborg
Kommentar
Medien repräsentieren, produzieren und reproduzieren soziale Diskurse und sind damit wichtige gesellschaftliche Bedeutungsproduzenten. Sie wirken als „normalisierendes Forum für die soziale Konstruktion der Wirklichkeit“ (Fürsich, 2010, S. 113; eigene Übersetzung) und sind wichtige Vermittler sozialen Wissens, die Teilhabe ermöglichen oder Zugehörigkeit und ausgeschlossen Sein organisieren.
Social Media Plattformen bieten das Potenzial, niedrigschwelliger Partizipation. Sie ermöglichen es, sich der hegemonialen Ordnung, die durch institutionalisierte Medien reproduziert wird, zu entziehen und gleichberechtigt medial teilzuhaben. Bewegungen wie #BlackLivesMatter, die über Social Media Aufmerksamkeit für die Belange marginalisierter Gruppen generieren, scheinen dies zu bestätigen. Neoliberale Plattformlogiken, Zugangsbarrieren sowie soziale Machtstrukturen werden in dieser Argumentation jedoch außen vor gelassen.
In diesem Kurs wollen wir uns mit den Formen medialer Repräsentation marginalisierter Gruppen befassen. Mit Blick auf BIPoC, Migrant:innen oder queere Personen untersuchen wir Formen und Politiken der Sichtbarkeit und Anerkennung in institutionalisierten Medien sowie social media Angeboten. Nach theoretischen Auseinandersetzungen mit Konzepten der Repräsentation, Partizipation, Sichtbarkeit und Anerkennung steht die Analyse audiovisuellen Untersuchungsmaterials mittels einer Kritischen Diskursanalyse im Fokus. Das methodische Vorgehen wird miteinander im Kurs an ausgewähltem Material erarbeitet und erprobt. Die Teilnehmenden werden im Rahmen des Seminars ihre eigene Forschungsarbeit realisieren.
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