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WiSe 22/23: Mission und Museum - Ausstellungskonzeptionen des Völkerkundemuseums Herrnhut

Insa Eschebach

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Die Lehrveranstaltung führt Fragestellungen des Seminars aus dem Sommersemester 2022 fort, dessen Besuch aber keine Voraussetzung zur Teilnahme ist. Das Seminar wird gemeinsam mit der Direktion der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsens realisiert. Schließen

Kommentar

Herkunft, Funktion und Bedeutung kolonialer Sammlungen in den sogenannten Völkerkundemuseen werden aktuell kontrovers diskutiert. Koloniale Sammlungspraktiken wie auch die Repräsentation der Objekte in den Museen stehen auf dem Prüfstand. Das Völkerkundemuseum Herrnhut, dessen Sammlung von Missionaren der pietistisch geprägten Herrnhuter Brüdergemeine zusammen getragen wurde, bereitet für 2023/24 eine neue Ausstellung vor. Wenn man Mission als ein „Beziehungsphänomen“ versteht, „mit dem Europa sein Verhältnis zum Fremden“ zu organisieren suchte (G. Faschingeder 2002), stellen sich folgende Fragen: Welche Botschaften sollen die von Herrnhuter Missionaren gesammelten außereuropäischen Objekte vermitteln? Wie prominent sind eurozentrische Sichtweisen in der aktuellen Ausstellung vertreten und welche kuratorischen Strategien wären im Sinne eines angemessenen Umgangs mit den Objekten vorstellbar? Welche ethischen Herausforderungen sind mit der „difficult heritage“ der Kolonialzeit verbunden? Diese und weitere Fragen werden im Seminar anhand von ausgewählten Objekten diskutiert. Gefragt wird auch nach den Darstellungskonventionen kolonialer Fotographie, insbesondere nach den ins Bild gesetzten sozialen Beziehungen, Macht- und Geschlechterverhältnissen. Diskutiert werden Texte sowohl von Gustav Warneck (1834–1910), dem Begründer der protestantischen Missionswissenschaft als auch von Karl Weule (1864–1926), Ethnograph und Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Di, 14:00 - 16:00 16 Termine

Di, 18.10.2022 14:00 - 16:00

Dozenten:
Dr. Insa Eschebach