WiSe 22/23: Die Ökonomie von Unterhaltungsmedien: Strukturen und Strategien
Daniel Gräßer
Kommentar
Die Beschäftigung mit Unterhaltung und Unterhaltungsinhalten fristet in der Kommunikationswissenschaft allgemein und der Medienökonomie im besonderen eher ein Schattendasein. Zu relevant erscheint der Beitrag vor allem politischer Informationsinhalte zur Herstellung von Öffentlichkeit, zur freien Meinungs- und Willensbildung sowie der gesellschaftlichen Integration, als das Unterhaltung im Fokus stehen könnte.
Dem durchaus entgegenstehend ist die Nachfrage nach Unterhaltungsinhalten traditionell höher als nach genuinen Informationsinhalten - nicht nur rezeptionsseitig beim Publikum, sondern gerade auch bei der werbetreibenden Industrie. Deren Produkte und Dienstleistungen lassen sich in diesem Umfeld effektiver bewerben. Insofern ist die Beschäftigung mit den Produktions-, Distributions- und auch Rezeptionsbedingungen von Unterhaltung in Medien aus medienökonomischer Perspektive sehr wohl geboten.
Im ersten Teil des Seminars werden wir über die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Medienproduktion sprechen. Anschließend soll ein mehrdimensionales Verständnis von "Unterhaltung" entwickelt werden und dabei auch die (vermeintliche) Dichotomie zwischen Unterhaltung und Information geklärt/gelöst werden.
Im zweiten Teil des Seminars werden wir verschiedene textbasierte, audiovisuelle und selbstredend zunehmend konvergente Medienmärkte betrachten (vom Buch bis Podcast, von Livemusik bis YouTube). Vor den Herausforderungen, die Digitalisierung und Vernetzung, die Individualisierung und Fragmentierung der Mediennutzung, das Hinzukommen neuer Akteure aus benachbarten Branchen sowie neue Wettbewerbskonstellationen stellen, werden wir Strukturen und Strategien der Akteure diskutieren.
Achtung: Die ersten beiden Seminartermine (20. + 27.10.) werden ausschließlich via Webex stattfinden. Alle weiteren Termine sollen in Präsenz stattfinden, soweit die jeweils gültigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie es erlauben.
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