WiSe 22/23: Close Reading: Geschichte, Theorie, Politik, Praxis
Michael Gamper
Kommentar
‚Close Reading‘ ist seit Jahrzehnten das Mantra einer literaturwissenschaftlichen Praxis, die ihre Seriosität (zumindest auch) mit genauer und methodischer Lektüre von Textdetails ausweisen will. Was aber heißt und bedeutet ‚Close Reading‘? Wo liegt sein historischer Entstehungszusammenhang? Welches sind die wichtigen Positionen im Feld? Und wie gestaltet sich seine Praxis? Diesen Fragen wird das Seminar anhand ausgewählter Texte zur Thematik nachgehen und dabei sowohl theoretische Entwürfe als auch konkrete Lektüren einbeziehen. Deshalb werden Positionen des Practical Criticism, des New Criticism und der werkimmanenten Interpretation ebenso wie strukturalistische und dekonstruktivistische Ansätze diskutiert werden, und auch Fragen des Verhältnisses von Textkritik und Hermeneutik sollen zur Sprache kommen. Zudem wird die Rolle, die dem genauen Lesen in gesellschaftskritischen und politisch orientierten Zugängen zur Literatur zugesprochen wird, aufgegriffen werden. Über diese themenspezifischen Lektüren und Diskussionen hinaus steht im Seminar aber auch zur Debatte, welchen Status die allgemeine Literaturtheorie (so der Modultitel) für die AVL hat – und wie sie sich mit der literaturwissenschaftlichen Praxis vermittelt.
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Literaturhinweise
16 Termine
Zusätzliche Termine
Do, 08.12.2022 16:00 - 18:00 Do, 09.02.2023 16:00 - 18:00 Do, 23.02.2023 14:00 - 18:00Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung