16720 Hauptseminar

WiSe 22/23: Romantische Naturforschung: Texte von Novalis bis Humboldt

Jutta Müller-Tamm

Hinweise für Studierende

Die Veranstaltung findet in der TU statt und wird gemeinsam mit Olaf Müller (HU Berlin) und Friedrich Steinle (Wissenschaftsgeschichte, TU Berlin) durchgeführt.

Kommentar

Die Frühromantiker postulierten die Konvergenz von Poesie, Philosophie und den Wissenschaften. So äußerte der Naturphilosoph Friedrich Schelling die Überzeugung, „es sey die Zeit gekommen, wo alle Wissenschaften untereinander in das genaueste und engste Bündnis treten müssen, um das höchste hervor zu bringen, ja wo selbst das Interesse der Kunst und der Poesie mit dem der Wissenschaft und umgekehrt, absolut ein und dasselbe zu werden anfängt“. Zwischen 1790 und 1840 gab es eine Reihe bedeutender Naturforscher, die der frühromantischen Bewegung nahestanden und in einer Zeit, in der Forschungsmethoden wenig standardisiert waren, oft eigene Ansätze und Überzeugungen verfolgten, etwa mit Hinblick auf die Rolle der Mathematik oder die Einbeziehung ästhetischer Überlegungen. J.W. Ritter (der Entdecker des UV-Lichts) und H.C. Oersted (der Entdecker der elektromagnetischen Wechselwirkung) sind vielleicht die berühmtesten Wissenschaftler dieser später so genannten romantischen Physik. Novalis erahnte seinerseits den Elektromagnetismus, während Goethe – über dessen Zugehörigkeit zur romantischen Naturforschung sich streiten lässt – mit seiner Farbenlehre Newton widerlegen wollte. Auch außerhalb der Physik gab es eine Reihe von Naturforschern mit romantischen Tendenzen, wie z.B. A. Humboldt oder L. Oken. Wir werden ausgewählte Originaltexte dieser später bisweilen verlachten und heute bis auf wenige Ausnahmen vergessenen Bewegung lesen, und zwar einerseits aus deren naturwissenschaftlicher Arbeit, andererseits aus deren philosophischer Methodenreflexion. Der Untersuchungsinteresse des Seminars wird sich dabei auf die Verfahren und Praktiken der Forschung, ideengeschichtliche Zusammenhänge und nicht zuletzt auf die sprachlichen und bildlichen Darstellungsweisen richten. Das Seminar wird gemeinsam von Olaf Müller (Philosophie, HU Berlin), Jutta Müller-Tamm (Neuere deutsche Literaturwissenschaft, FU Berlin) und Friedrich Steinle (Wissenschaftsgeschichte, TU Berlin) geleitet. Es wird an der TU (da sie zwischen den beiden anderen beteiligten Universitäten liegt) und in Präsenz stattfinden. Sollten sich genügend Interessierte finden, ist eine Exkursion in das Deutsche Romantik-Museum in Frankfurt/Main geplant. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 19.10.2022 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 26.10.2022 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 02.11.2022 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 09.11.2022 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 16.11.2022 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 23.11.2022 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 30.11.2022 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 07.12.2022 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 14.12.2022 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 04.01.2023 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 11.01.2023 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 18.01.2023 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 25.01.2023 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 01.02.2023 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 08.02.2023 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Mi, 15.02.2023 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm

Studienfächer A-Z