WiSe 22/23: Projektcolloquium: Epistemologie und Choreographie
Kirsten Maar
Kommentar
Wie lassen sich die Schnittstellen von Choreographie und Wissenschaftsgeschichte beschreiben? Welche ’anderen’ Wissensformen bestimmen die Produktion und unsere Rezeption von Tanz? In ihren Verflechtungen von Künsten, ihren Praktiken und medien-technologischen Rahmungen untersucht die Übung wie Choreographie ihre eigenen erkenntnistheoretischen Bedingungen und Bezüge immer wieder neu, entsprechend ihrer jeweiligen Kontexte und Geschichte/n entwickelt. Wie z.B. ist epistemische Gewalt postkolonialer Bezüge in der Geschichte des Tanzes ablesbar und wie verändert sie sich? Oder welche gender-theoretischen Vorannahmen sind choreographischen Verfahren epistemologisch eingeschrieben? Welche Diskurse tragen dazu bei und wie werden Wissens-Formationen choreo-graphiert?
Im Projektcolloquium werden wir zunächst versuchen Bewegung, Tanz und Choreographie in ihren unterschiedlichen wissenschaftsgeschichtlichen Kontexten zu analysieren (Lektüre u.a. von Michel Foucault, Thomas S.Kuhn, Isabelle Stengers, Daniela Hahn, Frédéric Pouillaude, Constanze Schellow, Bojana Cvejic, Leyla Zami, u.a.) und in einem zweiten Schritt aktuelle Neuausrichtungen von Methodologien und Praktiken in diesem Feld anhand von Beispielen (Eva-Meyer-Keller, Anna Chwialkowska, Isabel Lewis, Lois Alexander, Trajal Harell, Adam Linder, Xavier LeRoy; Besuch at SAVVY) zu untersuchen. Im dritten Abschnitt des Projektcolloquiums sollen eigene Projekte entwickelt werden, die jene Praktiken und Medien aufgreifen und methodologisch reflektieren.
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