WiSe 22/23: Sozialer Zusammenhalt und Prozesse der Politischen Kommunikation
Rico Neumann
Kommentar
Kursbeschreibung: Vor dem Hintergrund der öffentlichen Rede von der sozialen Spaltung der Gesellschaft ist der Diskurs über die Grundlagen des gesellschaftlichen Zusammenhalts ein wichtiges Thema des öffentlichen Diskurses. Im Mittelpunkt dieses Seminars stehen Fragen, was unsere Gesellschaft unter Gemeinwohl und Solidarität versteht und wie zivilgesellschaftliche Gruppen sozialen Zusammenhalt rechtfertigen und Solidarität aushandeln. Wie beschreiben gemeinnützige Organisationen ihren Beitrag zur Solidarität und sozialen Integration der Gesellschaft? Wie sprechen Sie über ihre Zielgruppen und wie kommunizieren Sie das Gefühl von Zusammengehörigkeit?
Im diesem Projektseminar, das sich an Masterstudierende richtet, wird die kommunikative Aushandlung von sozialem Zusammenhalt mit Hilfe von Textanalysen von Websites zivilgesellschaftlicher Gruppen untersucht. Mit Methoden der empirischen Sozialforschung, Inhaltsanalyse und der Textanalyse geht es darum, Solidaritätsdiskurse unterschiedlicher Gruppen und Organisationen zu beschreiben, darzustellen und zu erklären. Zunächst erfolgt eine kurze Vorstellung und Diskussion (A) relevanter Konzepte und Theorien in Bezug auf sozialen Zusammenhalt sowie (B) einschlägiger Textanalyseverfahren, die in den Kommunikations- und Sprachwissenschaften häufig angewendet werden.
Studierende lernen in diesem Seminar, wie man einen empirischen Forschungsprozess konzipiert und umsetzt – von der Entwicklung von Forschungsfragen und/oder -hypothesen bis zur statistischen (oder qualitativen) Auswertung und dem Anfertigen von Ergebnisberichten. Speziell führen sie hierzu anhand inhaltsanalytischer Sekundärdaten, die sowohl quantitativ als auch qualitativ analysiert werden können, selbstständig kleinere Projektstudien durch und erproben in Projektform empirische Datenerhebungs- und Auswertungsmethoden.
Alternativ können bei Interesse auch neue (Primär-)Daten (z.B. audiovisuelle Inhalte) erhoben werden, welche die bereits vorhandenen Sekundärdaten mit neuen Forschungsfragen sinnvoll ergänzen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, in Kombination mit diesen Daten bzw. den dazugehörigen Datengrundlagen (halb-)automatisierte Verfahren (z.B. Natural Language Processing) und Netzwerkanalysen anzuwenden.
Voraussetzung: Grundkenntnisse der empirischen Sozialforschung und ein starkes Interesse an der Arbeit mit Texten als Daten werden vorausgesetzt.
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