WiSe 22/23: Politischer Protest und Musik-Kommunikation. Perspektiven musiksoziologischer und systemtheoretischer Forschung
Alexander Görke
Kommentar
Die Beschäftigung mit politischen Protesten gehört zum Kernbestand der Politischen Kommunikation innerhalb der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Mit deutlich geringer Gewissheit kann dies auch für die Beschäftigung mit politischen Protestsongs gesagt werden, denen nicht selten unterstellt wird, sie seien zu seicht, zu banal oder gar zu populär, um als forschungswürdig zu gellten. Andere Disziplinen sind hier aufgeschlossener. Der kommunikationswissenschaftliche Seitenblick etwa auf Forschungsarbeiten zur Popkultur kann jedoch ertragreich sein und geradezu zu einem Lob des Mainstreams im Sinne von H.O. Hügel anstiften. Das Seminar will diese Theorie-Gefilde auszuloten und für die kommunikationswissenschaftliche Forschung nutzbar machen. Nach einem Einstieg, in dem wir uns zunächst mit dem Phänomen Protestkommunikation in der Gesellschaft beschäftigen, wollen wir entsprechende musikwissenschaftliche Theorieangebote kennenlernen und auf ihre Passfähigkeit und ihren Ertrag prüfen. Im Verlauf des Seminars sollen die Studierenden eigene Forschungsvorhaben entwickeln und dann im zweiten Teil verdichten, bevor diese dann in eine Methodenübung im Sommersemester münden. Über Pandemie bedingte Veränderungen wird rechtzeitig informiert.
Literaturhinweise:
Heidingsfelder, Markus (2008) System Pop. Berlin: Kulturverlag Kadmos.
Hügel, Hans Otto (2007); Lob des Mainstreams. Zu Begriff und Geschichte von Unterhaltung und Populärer Kultur. Köln: Halem.
Nassehi, Armin (2020). Das große Nein. Eigendynamik und Tragik des gesellschaftlichen Protests. Hamburg: Kursbuch edition.
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Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung