13428 S/HS (Seminar/Hauptseminar)

WiSe 22/23: Surrealismus und Surrealismen

Astrit Schmidt-Burkhardt

Hinweise für Studierende

Blockseminar, online via Webex Termine: 4.12.22, 11.12.22, 18.12.22, jeweils von 10.00 - 18.00 Uhr Einführung am KHI 28.10.22 , 10.00-12.00 Uhr

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Einführung in Präsenz am Fr, 28.10., 10-12 Uhr in A 125 !

Kommentar

1912 führte Guillaume Apollinaire den Begriff »surréalisme« in die Kunstkritik ein. Welche programmatische Wirkungsmacht von ihm noch ausgehen sollte, war damals nicht absehbar. Als dann André Breton 1924 »Surrealismus« zum Kampfbegriff einer Avantgardebewegung aufrüstete, wurde schnell klar, dass die damit verbundene ästhetische Gesinnung sich auf alle Bereiche der Kunst und in weiterer Folge auf gesellschaftliche Aktivitäten bezog. Das Signalwort rief Vorstellungen von unzensierter Imagination, von traumartigen Bewusstseinszuständen, aber auch von Wahnsinn, in jedem Fall von Neutralisierung der Vernunft wach. Nicht die kulturelle Kalibrierung der Sicht auf die Dinge, sondern die Unschärferelation zwischen einem offenen und einem geschlossenen Auge vermochte die surrealistische Einbildungskraft zu stärken. In fließenden Übergängen lag jenes transitorische Moment, dass es mit künstlerischen Mitteln festzuhalten und in der Alltagspraxis umzusetzen galt. Schnitte durch das Reale, Collage oder Montage, waren provokante Techniken und der psychische Automatismus ein herausforderndes Verfahren, um die Triebkraft des Sehens zu entfesseln. Für derart surreale Plausibilitätszumutungen war das Auge mit seinem sinnlichen Imaginationspotential so sehr Leitorgan wie Leitmotiv, das der forcierten Innerweltlichkeit letztlich eine politische Außenperspektive abzugewinnen versprach. Das Seminar untersucht diese »Schule der Seher und Zeichendeuter« (Walter Benjamin) in ihren theoretischen Ansprüngen, verschiedenen Entwicklungsschüben und Medien; es fragt nicht zuletzt nach den Ursachen des Scheiterns einer künstlerischen Utopie an der gesellschaftlichen Wirklichkeit. – Obligatorische Arbeitsleistung: Referat und Hausarbeit. Schließen

Literaturhinweise

Jean-Paul Clébert, Dictionnaire du surréalisme, Paris 1996; Gérard Durozoi, Histoire du mouvement surréaliste, Paris 1997; Hal Foster, Compulsive Beauty, Cambridge, MA und London 1993; Günther Metken (Hg.), Als die Surrealisten noch Recht hatten, Texte und Dokumente, Stuttgart 1976; Carole Reynaud Paligot, Parcours politique des surréalistes 1919–1969, Paris 1995; Michael Richardson, Dawn Ades, Krzysztof Fijalkowski u.a. (Hg.), The International Encyclopedia of Surrealism, 3 Bde., London u. a. 2019; Nanette Rissler-Pipka, Michael Lommel, Justyna Cempel (Hg.), Der Surrealismus in der Mediengesellschaft: zwischen Kunst und Kommerz, Bielefeld 2010; Uwe Schneede, Die Kunst des Surrealismus. Malerei, Skulptur, Dichtung, Fotografie, Film, München 2006. Und alle, die alles zum Thema (https://forum.psrabel.com/bibliografie01.html) lesen wollen, seien auf das WWW verwiesen. Schließen

Zusätzliche Termine

Fr, 28.10.2022 10:00 - 12:00
Einführung

Dozenten:
PD Dr. Astrit Schmidt-Burkhardt

Räume:
A 125 Übungsraum (Koserstr. 20)

So, 04.12.2022 10:00 - 18:00

Kommentar:
online via Webex

Dozenten:
PD Dr. Astrit Schmidt-Burkhardt

So, 11.12.2022 10:00 - 18:00

Kommentar:
online via Webex

Dozenten:
PD Dr. Astrit Schmidt-Burkhardt

So, 18.12.2022 10:00 - 18:00

Kommentar:
online via Webex

Dozenten:
PD Dr. Astrit Schmidt-Burkhardt

Studienfächer A-Z