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WiSe 22/23: Spannung als literarische Wirkungskategorie

Mareen van Marwyck

Kommentar

Was macht einen spannenden Roman aus? Wie können Lektor*innen den Spannungsaufbau eines Textes fördern? Und was verstehen wir eigentlich unter literarischer Spannung? In dem Seminar werden wir uns mit aktuellen literaturwissenschaftlichen, linguistischen und kognitionspsychologischen Ansätzen der Spannungsforschung befassen und exemplarisch die Geschichte des Konzepts reflektieren. Welche literarischen Strategien lassen Spannung entstehen? Wie lassen sich unterschiedliche Affektabläufe etwa bei der Lektüre eines klassischen Detektivromans und eines Psychothrillers gleichermaßen unter den Begriff Spannung fassen? Welche genrespezifischen Spannungstypen gibt es? Vor dem Hintergrund der theoretischen Ansätze werden wir zahlreiche literarische Texte analysieren, verfassen und lektorieren und nach der Bedeutung des Spannungskonzepts in der Gegenwartsliteratur fragen. Dabei soll nicht zuletzt die Frage diskutiert werden, wie die literaturwissenschaftliche Spannungsforschung für die Arbeit des Lektorats produktiv gemacht werden kann. U.a. werden wir Texte von Heinrich von Kleist, Helene Bukowski und Clemens Setz lesen. Die Lektüreliste und ein Reader werden zu Beginn des Seminars auf Blackboard zur Verfügung gestellt. Zur Einführung empfohlen sind: Thomas Anz: Spannung – eine exemplarische Herausforderung der Emotionsforschung. Aus Anlass einiger Neuerscheinungen zu einem wissenschaftlich lange ignorierten Problem. In: literaturkritik.de 5 (2010). https://literaturkritik.de/id/14010 (Zugriff: 19.07.2022) und Ingo Irsigler, Christoph Jürgensen und Daniela Langer: ›Spannung‹ in der Literatur(wissenschaft): Einleitung. In: Dies. (Hg.): Zwischen Text und Leser. Studien zu Begriff, Geschichte und Funktion literarischer Spannung. München 2008, S. 7-11. Das Seminar wird grundsätzlich in Präsenz, einzelne Sitzungen werden online stattfinden. Schließen