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WiSe 22/23: Literarische Wertung und Kritik

Jutta Müller-Tamm

Kommentar

Literarische Wertung findet permanent statt, zum Beispiel – meist unausgesprochen – beim Kauf eines Buches oder während der Lektüre, manifest hingegen wird sie u.a. in der professionellen Literaturkritik und den Lektüreempfehlungen in Online-Foren. Die Übung soll in die Analyse von Kritiken und in die Theorie literarischer Wertungspraktiken einführen, wobei auch das Verhältnis von Literaturwissenschaft und Literaturkritik, die Stellung der Literaturkritik zwischen Kunst und Ökonomie, das Spannungsfeld von professioneller Kritik und Laienrezensionen sowie die Folgen der Digitalisierung für das Rezensionswesen berücksichtigt werden. An konkreten Beispielen sollen Verfahren und Maßstäbe literarischer Wertungen untersucht und Rezensionen ausgewählter Werke kontrastiv einander gegenübergestellt werden; vorgesehen sind zurzeit Christian Krachts Roman „Imperium“ (2011) und und Judith Hermann „Daheim“ (2021). Auch wenn wir im analytischen Teil nicht die Werke selbst, sondern deren Kritiken in den Blick nehmen, wäre die Voraussetzung für ein eigenes souveränes Urteilsvermögen, dass die Romane (am besten zu Semesterbeginn) gelesen wären. Zum Abschluss sollen die Teilnehmenden dann selbst eine Rezension schreiben. Allerdings verfolgt die Übung nicht das Ziel, in das Verfassen von Literaturkritiken einzuführen; der Praxisanteil dient primär einem vertieften Verständnis für Verfahren und Kriterien von Literaturkritik. – Sollte Interesse bestehen, könnte ein Teil des Seminars auch Fragen der Lyrikkritik gewidmet werden. Gäste, die hauptberuflich Literaturkritiken schreiben, könnten auf Wunsch eingeladen werden, sofern sich das aus der Arbeit im Seminar ergeben sollte. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Do, 14:00 - 16:00 16 Termine

Do, 20.10.2022 14:00 - 16:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm