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Seminar
WiSe 22/23: Erinnerungskultur in Deutschland und die Rolle von „authentischen Orten“
Manuela Bauche
Kommentar
In der Praxis der Erinnerung an historisches Unrecht in Deutschland nehmen sogenannte authentische Orte eine besondere Rolle ein: Nach der Befreiung der Konzentrationslager forderten Verbände ehemaliger Häftlinge, dass diese Orte als Tatorte von Verbrechen erhalten werden; die spätere Geschichtswerkstättenbewegung nahm konkrete Orte und Kontexte zum Anlass, um der Allgegenwärtigkeit nationalsozialistischer Geschichte auf die Spur zu kommen („Grabe wo Du stehst“); auch Forderungen um Mahnmale für lange wenig beachtetes Unrecht (Porajmos, koloniales Unrecht) nehmen häufig Bezug auf historische Orte. Der Umgang mit diesen authentischen Orten war und ist allerdings vielfältig – im Hinblick auf ihre Markierung, ihren Erhalt sowie ihre Nutzung. Auch findet Erinnern und Gedenken auch an Orten statt, die keine historischen Orten des Verbrechens darstellen. Das Seminar vermittelt einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen und erinnerungspolitischen Debatten in Deutschland – in Bezug auf die Erinnerung an die Shoah, den Porajmos und an koloniales Unrecht. Es fokussiert dabei auf die Bedeutung, die historische Orte des Verbrechens für Forderungen nach Erinnerung sowie für Erinnerungspraxis gespielt haben und nach wie vor spielen. In Exkursionen lernen wir drei konkrete „authentische Orte“ kennen und kommen mit Akteuren aus der Erinnerungspraxis ins Gespräch über die Rolle dieser Orte für ihre Arbeit. Schließen
1 Termine
Zusätzliche Termine
Fr, 21.10.2022 14:00 - 16:00 Sa, 29.10.2022 10:00 - 16:00 Fr, 25.11.2022 14:00 - 18:00 Sa, 26.11.2022 10:00 - 16:00 Fr, 02.12.2022 14:00 - 18:00 Fr, 09.12.2022 14:00 - 18:00Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Fr, 04.11.2022 14:00 - 20:00