Deutschlandweit gibt es eine Vielzahl original erhaltener Dichterhäuser. Wie bewahrt man ihre Attraktivität, wenn die historische Distanz zu der oder dem, der sie einst bewohnte und in ihnen wirkte, immer größer wird? Dieser für die literarischen und musealen Standorte existentiellen Frage wird im Seminar exemplarisch anhand der umfassenden Neuorientierung im Gerhart-Hauptmann-Haus auf Hiddensee nachgegangen. Das im Originalzustand erhaltene Sommerhaus des Dramatikers ist besonderes Zeugnis der Künstlerinsel Hiddensee. 2012 wurde es baulich erweitert und eröffnet im Juni 2014 die neue Dauerausstellung. Dafür war ein langer Prozess notwendig, in den die Studenten aktiv einsteigen werden, um eigene Sensibilität und Kompetenz für die Bewältigung der diesbezüglichen Schlüsselmomente zu erwerben: Von der Standortbeschreibung in kulturgeschichtlicher wie kommunalpolitischer Hinsicht über die Frage nach Zielgruppen, neuen Raum- und Ausstellungskonzepten bis hin zur kreativen Ideenfindung für die Finanzierung sowohl des laufenden Betriebes als auch konkreter Neugestaltungen. Ziel ist es, dass die Studenten auf der Grundlage der Auseinandersetzung im Seminar ein eigenes adäquates Entwicklungskonzept für ein Dichterhaus ihrer Wahl erstellen. Franziska Ploetz studierte Theaterwissenschaft, Italianistik und Allgemeine Vergleichende Literaturwissenschaft in Leipzig und Rom. Seit 2005 ist sie Geschäftsführerin der Gerhart-Hauptmann-Stiftung und Leiterin des Gerhart-Hauptmann-Hauses auf Hiddensee. Schließen