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SoSe 14: Theorie und Praxis der Avantgarde

Jan von Brevern

Hinweise für Studierende

Blockseminar-Termine: Einführungssitzung: Fr. 25.4., 14-16h 1. Block: 16. & 17. Mai 2. Block: 13 & 14. Juni

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit Katja Müller-Helle von der Kollegforschergruppe BildEvidenz statt.

Kommentar

1974 konstatierte der Literaturwissenschafter Peter Bürger in seiner 'Theorie der Avantgarde' »die praktische Folgenlosigkeit der Kunst [...] in der bürgerlichen Gesellschaft.« Die Avantgarde habe es nicht geschafft, durch eine Überführung der Kunst in die Lebenspraxis eine politisch relevante Position innerhalb der Gesellschaft einzunehmen. Schon zwölf Jahre zuvor hatte Hans Magnus Enzensberger in 'Aporie der Avantgarde' die Frage gestellt, welche gesamtgesellschaftliche Relevanz die »gusseisernen Attitüden der Streiter« einnehmen könnten. Doch erst nach den Studentenrevolten von 1968 entwickelte die Frage nach der Funktion der künstlerischen Avantgarde ihre eigentliche Brisanz, die bis in heutige Diskussionen nachwirkt. In diesem Seminar soll es – im Sinne einer Geschichte der Kunstgeschichte der Moderne – um eine wissenschaftshistorische Analyse des Phänomens Avantgarde gehen. Zum einen werden anhand von Quellentexten grundlegende und immer wieder aufgerufene Denkfiguren befragt – wie die Folgenlosigkeit der Kunst für die gesellschaftliche Realität, die Fähigkeit zur Selbstkritik der Institution Kunst, die Auflösung des Werkbegriffs, die Autonomie der Kunst und ihre politische Wirksamkeit. Zum anderen sollen künstlerische Praktiken der historischen Avantgarde vom Anfang des 20. Jahrhunderts und der Neo-Avantgarden der 1960/70er Jahre daraufhin untersucht werden, wie sie als Inkunabeln in die Kunstgeschichtsschreibung der Moderne eingegangen sind. Schließen