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SoSe 16: Konflikte um "land grabbing"

Bettina Engels

Kommentar

Im Zuge gegenwärtiger globaler Krisen kommt es zu vielfältigen Veränderungen in der Landnutzung: Die Nahrungskrise war ein wesentlicher Auslöser für die seit Mitte der 2000er Jahre stark gestiegene Nachfrage nach großen landwirtschaftlichen Nutzflächen. Zur Bekämpfung der Energiekrise fördern Regierungen weltweit die Produktion von Agrarkraftstoffen; infolge kommt es zu Nutzungskonkurrenzen um Flächen und agrarische Rohstoffe. Die Klimakrise hat nicht nur Bestrebungen befördert, die auf fossilen Energieträgern basierende Kraftstoff- und Energieversorgung durch die Ausweitung erneuerbarer Energien zu transformieren. Auch die Umsetzung internationaler klimapolitischer Instrumente (REDD, Reducing Emissions from Deforestation and Degradation) geht mit Nutzungskonkurrenzen einher, wenn Flächen zur Gewinnung von CO2-Emissionszertifikaten unter Schutz gestellt werden. In der Finanzkrise schließlich ist Land als Spekulationsobjekt attraktiv geworden. In dem Seminar erarbeiten wir anhand aktueller Fallbeispiele, überwiegend aus Afrika südlich der Sahara, unterschiedliche Dimensionen und zentrale Konfliktfelder im Zusammenhang mit "land grabbing" ("green grabbing", Arbeits- und Geschlechterverhältnisse, Mobilisierung sozialer Bewegungen, Konflikte im Zusammenhang mit Bergbau u.a.). Literaturtipps zum Einstieg: Anseeuw, Ward/Wily, Liz Alden/Cotula, Lorenzo/Taylor, Michael 2012: Land Rights and the Rush for Land: Findings of the Global Commercial Pressure on Land Research Project, Rom: International Land Coalition. Borras, Saturnino Jr./Franco, Jennifer 2010: Towards a Broader View of the Politics of Global Land Grab: Rethinking Land Issues, Reframing Resistance. ICAS Working Paper Series No. 001, Den Haag: ICAS. Journal of Peasant Studies, Vol. 40, Iss. 3 (2013), Forum on Global Land Grab, und Vol. 39, Iss. 3-4 (2012). Review of African Political Economy, Vol. 38, Iss. 128 (2011), Land: A New Wave of Accumulation by Dispossession in Africa. Schließen