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Hauptseminar
SoSe 16: Sozialstaat, Vorsorge und Nachhaltigkeit
Uta von Winterfeld
Kommentar
Im Zentrum des Seminars stehen Ansätze sozial-ökologischer Verknüpfung anhand des Begriffs der „Vorsorge“. Er wird widersprüchlich benutzt. In der Sozialstaatsdebatte kann er repressiv im Sinne der Prävention und der Vorsorgepflicht eingesetzt werden. Er kann auch für eine Privatisierung einst staatlicher Leistungen stehen, so die private Vorsorge bei der sog. Riesterrente. Auch Begriffe wie „Eigenvorsorge“ (z.B. in der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel, DAS) und Eigenverantwortung machen deutlich, dass sich das Verhältnis von öffentlich und privat verschoben hat. In der Nachhaltigkeitsdebatte umreißt Vorsorge zumeist einen anderen Zeithorizont: Die Langfristperspektive, teils verbunden mit der Verantwortung für künftige Generationen. Auch werden vorsorgender und nachsorgender Umweltschutz unterschieden. Schließlich markiert der Ansatz „Vorsorgendes Wirtschaften“ eine weibliche Perspektive auf Nachhaltigkeit und zielt auf eine grundlegende sozial-ökologische Transformation des Wirtschaftens ab.
Herausgearbeitet werden sollen zum einen die Ambivalenzen des Vorsorgebegriffs; zum anderen sollen aktuelle Entwicklungen in der Sozial- und Umweltpolitik mithilfe des Begriffs analysiert werden.
Literatur: François Ewald (1986): Der Vorsorgestaat. Frankfurt a.M.: Suhrkamp
Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften (Hrsg.) (2013): Wege Vorsorgenden Wirtschaftens.
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2 Termine
Zusätzliche Termine
Fr, 29.04.2016 14:00 - 18:00Einführung
Fr, 13.05.2016 14:00 - 20:00
Fr, 15.07.2016 14:00 - 20:00
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung