13150

SoSe 17: Globalgeschichte der Frühen Neuzeit

Claudia Jarzebowski

Kommentar

Die Globalgeschichte der Frühen Neuzeit ist eines der aufregendsten Themen der gegenwärtigen Frühneuzeitgeschichte. Denn sie birgt ein enormes Potential für neue Sichtweisen auf die Prozesshaftigkeit von Geschichte. Einerseits hat die Globalgeschichte der Frühen Neuzeit eine lange Tradition – ihren Anfang nahm sie mit Intellektuellen wie Karl Marx, Jacob Burckhardt oder auch Leopold von Ranke („Weltgeschichte“). Andererseits wird oft behauptet, dass die wahre Geschichte der Globalisierung erst unter den Voraussetzungen der Moderne (Mobilität! Industrialisierung! Kommunikation!) geschrieben werden könne (Jürgen Osterhammel). Die Frühe Neuzeit wurde deshalb lange vor allem unter expansionistischen Gesichtspunkten wahrgenommen („Unterwerfung der Welt“, 2016), was derzeit als Eurozentrismus kritisiert wird. So stehen zunächst historiographische Erkundungen im Zentrum der Vorlesung. Im Anschluss werden Themen einer Globalgeschichte der Frühen Neuzeit vorgestellt und diskutiert, die es ermöglichen, die Frühe Neuzeit als eine eigenständige Epoche zu erkennen und erkennbar zu machen. Dazu gehört in besonderer Weise das Plädoyer Natalie Zemon Davis’, die Globalgeschichte der Frühen Neuzeit als dezentrierende Geschichtsschreibung zu verstehen und zu betreiben. Vor diesem Hintergrund wird Globalgeschichte in dieser VL auch als Zusammenführung „globaler Geschichten“ jenseits exotisierender Beispiele präsentiert und nach Alternativen für den überstrapazierten und gelegentlich irreführenden Begriff „global“ gesucht. Hier sollen vor allem Konzepte von Transkulturalität und kulturellem Austausch, Hybridität sowie Adaption/Assimilation eine Rolle spielen. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme sind die Bereitschaft zum begleitenden Lesen und Fragen zu stellen. Die VL schließt am 18. Juli mit einer Klausur ab, in der Fragen zur VL und zum Seminar des Moduls beantwortet werden sollen. Die erste Sitzung findet am 18. April statt. Schließen