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SoSe 17: Geschichte des Wohnens. Alltag, Ökonomie, Politik

Veronika Settele

Hinweise für Studierende

Dieses Seminar wird gemeinsam mit Tobias Bernet unterrichtet.

Kommentar

Wer in den letzten Jahren in Berlin eine bezahlbare Wohnung gesucht hat, kann erahnen, wie im Bereich des Wohnens großmaßstäbliche ökonomische und politische Prozesse und die alltägliche Lebensführung von Individuen aufeinandertreffen. Trotzdem „besteht nach wie vor eine große Diskrepanz zwischen lebensweltlicher Relevanz des Wohnens und der Relevanz dieses Themenfeldes für die Geschichtswissenschaft des 20. Jahrhunderts“, wie Adelheid von Saldern unlängst konstatierte. Und das, obwohl die Geschichte des Wohnens sich für ganz unterschiedliche fachliche Zugriffe anbietet: Alltag, Politik und Ökonomie vergangenen Wohnens geben nicht nur Aufschluss über Stadtgeschichte und auch jene des Landes, über Politisierung und große Fragen gesellschaftlicher Gerechtigkeit, sondern auch über Geschlechterfragen, Migrationsgeschichte und Fragen der materiellen Kultur. Das Seminar führt entlang dieser vielfältigen Perspektiven einer Geschichte des Wohnens ein in die Neueste Geschichte, wobei die nie verschwindende „Wohnungsfrage“, d.h. die politische Auseinandersetzung um angemessenen und bezahlbaren Wohnraum in den Städten des 19., 20. und 21. Jahrhunderts, das Rückgrat der Diskussion bilden wird. Dazu gehört die Entstehung und Entwicklung von Wohnungsmärkten ebenso wie die Geschichte staatlicher Programme zugunsten eines sozialen Wohnungsbaus oder die Interventionen sozialer Bewegungen in Form von Hausbesetzungen, Mieter_innenprotesten und der Etablierung alternativer Wohnformen. Im Seminar wird aber auch der Wandel von Wohnungsbauarchitektur und (klassen-, alters- und geschlechtsspezifischen) „Wohnstilen“ betrachtet, sowie der diskursive „Gebrauch“ des Wohnens im Zusammenhang mit Vorstellungen von bürgerlichen Tugenden, Weiblichkeit / Männlichkeit und sozialem Status. Das Seminar konzentriert sich auf deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert, aufbauend auf den Entwicklungen seit dem 19. Transnationale Austauschbeziehungen werden aber ebenso miteinbezogen wie spezifische „Seitenblicke“ auf andere Länder, insbesondere die USA. Neben der Diskussion deutscher und englischer Forschungsliteratur werden im Seminar auch Quellen zu den verschiedenen Themenbereichen vorgestellt und analysiert, um eine aktive und abwechslungsreiche Seminarkultur zu etablieren. Eine wohnungsgeschichtliche Exkursion in Berlin rundet den Kurs ab. Schließen

Literaturhinweise

Christoph Conrad et al. (Hg.), Wohnen und die Ökonomie des Raums (Schweizerisches Jahrbuch für Wirtschafts- und Sozialgeschichte 28), Zürich, 2014; Ingeborg Flagge (Hg.), Geschichte des Wohnens, Band ... Lesen Sie weiter

13 Termine

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Do, 16:00 - 18:00 13 Termine

Do, 20.04.2017 16:00 - 18:00

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Do, 22.06.2017 16:00 - 18:00

Do, 29.06.2017 16:00 - 18:00

Do, 06.07.2017 16:00 - 18:00

Do, 13.07.2017 16:00 - 18:00

Do, 20.07.2017 16:00 - 18:00

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