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SoSe 17: Moralische Anthropologie und die Möglichkeit der Ungerechtigkeit. Eine Einführung in die Ethik des Mengzi

Ole Döring

Hinweise für Studierende

Sprechstunde nach Vereinbarung: ole.doering@fu-berlin.de

Kommentar

Der antike Konfuzianer Meng Zi (Mencius) entwickelt in seiner politischen Philosophie (im Buch Mengzi) eine ethische Elementarlehre, die den Menschen mit der Anlage ausstattet, in jeder Hinsicht “gut” sein zu können. Neben den Begriffen von Wissen und Schicklichkeit bilden Menschlichkeit und Gerechtigkeit diese “vier Keime” des Guten. Das Seminar wird die positive Exposition des Gerechtigkeits-Begriffes im Mengzi mit der Frage konfrontieren, wie die Möglichkeit aus Gründen “ungerecht” zu sein zu verstehen ist. Hierbei werden Schlüssel-Textstellen in unterschiedlicher Übersetzung mit dem chinesischen Original gelesen, hermeneutisch interpretiert und mit einem heutigen Verständnis von Gerechtigkeit diskutiert. Dabei geht es methodisch um die Frage, wie “Ungerechtigkeit” verstanden werden kann, wenn keine eigene Quelle des “Bösen” veranschlagt wird. Hierzu werden auch historisch-kritische Bezüge zu den Gerechtigkeitstheorien von Immanuel Kant und John Rawls hergestellt. Schließen