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Übung
SoSe 17: Das Phänomen der Masse im politischen und religiösen Kontext
Nicola Zambon
Hinweise für Studierende
Canetti, Elias: Masse und Macht, Frankfurt a.M. 1980 [1960].
Kommentar
Anders als in der klassischen Physik, wo die Masse die Quantität der trägen Materie bezeichnet, ist eine Masse von Menschen – so lautet die These, die Elias Canetti in Masse und Macht vertritt – mehr als eine große Ansammlung von Individuen, sie ist anders als die Summe der Einzelnen, aus denen sie besteht. Denn Menschenmassen sind unvorhersehbar, sie bewegen sich nach eigener Dynamik; sie haben eine Macht und Anziehungskraft, die ihr allein eigen sind. Gerade deshalb ist das Massenverhalten nicht durch die traditionellen Erklärungsmuster der Massenpsychologie oder der Soziologie zu beschreiben. Von dieser Prämisse ausgehend entwickelt Canetti eine eigentümliche Phänomenologie, die sich Metaphern, Mythen und anderer narrativer und rhetorischer Elemente bemächtigt,??um verschiedene Massenformen zu beschreiben: so wird z.B. das Feuer zum Sinnbild für die Hetzmasse des Faschismus, die alles zerstreut, während das Wasser die Kultmasse repräsentiert, die zum heiligen Ort hinströmt. Canetti zeigt eindrucksvoll, dass das Phänomen ‚Masse‘ kulturell, politisch, religiös, und vor allem historisch bedingt ist. Diesem Komplex widmet sich das Seminar. Die Lektüre von Auszügen aus Canettis Werk wird mit Texten von anderen??Autoren (Lebon, Freud, Benjamin, Kracauer, Arendt usf.) kombiniert. Ziel ist damit, die Masse als eigentümliches Phänomen unserer Epoche in politischer und religiöser Hinsicht zu hinterfragen.
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Di, 25.07.2017 17:00 - 21:00 Di, 25.07.2017 17:00 - 21:00
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Teeküche GeschKult (Fabeckstr. 23-25)
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Di, 18.07.2017 18:00 - 20:00