17639 Übung

SoSe 17: Hannah Arendt für FilmwissenschaftlerInnen

Christian Pischel

Kommentar

Die große politische Denkerin des 20. Jahrhunderts hat sich selbst nicht zum Film geäußert noch hat sie in Begriffen der Medientheorie gearbeitet. Dennoch, so die leitende Hypothese der Veranstaltung, sind Werke wie The Human Condition, On Revolution, The Life of the Mind und andere für Film- und MedienwissenschaftlerInnen gerade dann bedeutsam, wenn sie Funktion und Bedeutung ihrer Gegenstände in einem republikanischen Zusammenhang reflektieren möchten. Dieser Lektürekurs soll einerseits in zentrale Schriften der jüdischen deutsch-amerikanischen Denkerin einführen, andererseits sollen einige Kategorien, auf die Arendt in ihrem Werk immer wieder zurückgekommen ist, näher beleuchtet werden, ob sie nicht als Ausgangspunkt für Gedankengänge dienen können, die stark mit film- und medientheoretischen Fragenkomplexen korrespondieren. Zu Arendts Konzepten, die in unmittelbarer Resonanz zu solchen Fragen stehen, gehören zweifellos die Begriffe von „Welt“ und „Öffentlichkeit“. Während der erste als Ausgangspunkt dienen kann, die Frage nach dem Realismus als insistierender Aspekt politischer Film¬ästhetiken zu verfolgen, eröffnet der zweite die Frage nach medialen Aufmerksamkeits¬strukturen und wie diese an der Konstitution des Politischen teilhaben. Von dort aus wiederum, zeichnen sich Traversen zu einer weiteren Kategorie des Arendtschen Denkens ab, nämlich zum Machbegriff, der im Gegensatz zu Gewalt und Herrschaft konstitutiv auf die Hervorbringung durch eine Gemeinschaft bezogen ist, die in keiner Weise mehr als unmediatisiert gelten kann. Ein weiter Komplex, dem sich diese Veranstaltung widmen wird, ist mit dem Problem des Urteilens benannt, wobei insbesondere Kants Bestimmung des ästhetischen Urteils im Zentrum stehen wird, das bei Arendt die Möglichkeit des politischen Urteils präfiguriert. Inwiefern die film- und medientheoretische Perspektive Leerstellen, blinde Flecken oder Potentiale im Werk von Hannah Arendt sichtbar macht, soll diese Veranstaltung sondieren. Sie wird lektüreintensiven, aber auch explorativen Charakter haben. Sie wird auf Deutsch stattfinden, aber essentielle Teile der Lektüre werden sich auf die amerikanischen Ausgaben konzentrieren bzw. den Vergleich zwischen englischen und deutschen Fassungen einbeziehen. Zur Einführung sei empfohlen: Hahn, Barbara: Hannah Arendt – Leidenschaften, Menschen und Bücher, Berlin Verlag, Berlin 2005. Schließen

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