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SoSe 17: Grammatischer Wandel

Ferdinand von Mengden

Kommentar

In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit der Entstehung und Veränderung grammatischer Formen und Strukturen. Als Grundlage behandeln wir zunächst grundsätzliche Fragen: Was genau ist überhaupt ‚Grammatik‘? Wie kann man sie sinnvoll von anderen Bereichen menschlicher Sprache trennen? Wenn Grammatik funktioniert, warum verändert sie sich dann?

Zum anderen gilt unser Hauptaugenmerk dann dem ‚Wie?‘ Welche Vorgänge beim Sprechen und in der Kommunikation sind dafür verantwortlich, dass grammatische Systeme stabil sind oder eben nicht? Welche Veränderungsprozesse und Variationen in anderen Bereichen des Sprachsystems (z. B. Semantik oder Phonetik) können auf das grammatische System Einfluss nehmen? Und wie beeinflusst die Veränderung grammatischer Strukturen dann ihrerseits wieder andere Bereiche sprachlicher Kommunikation?

Viele dieser Fragen sind in den vergangenen 30 Jahren unter dem Stichwort ‚Grammatikalisierung‘ behandelt worden. Wenn wir grammatischen Wandel verstehen wollen, ist es hilfreich sich anzuschauen, welche Vorteile dieses Konzept mit sich bringt, aber auch, wo es ggf. problematisch sein könnte und unseren Erklärungen im Weg steht.

Allgemeines Ziel des Kurses ist es, Wandel und Variation im Bereich der Grammatik in ihren Einzelheiten zu verstehen. Damit erreichen wir gleichzeitig ein größeres und differenzierteres Verständnis davon, warum menschliche Sprache variabel und wandelbar ist und wie solche Veränderungen einzuordnen und zu erklären sind. In diesem Sinne hat das Seminar ein allgemein-sprachwissenschaftliches Erkenntnisziel. Wir werden uns allerdings auf Beispiele vor allem aus den germanischen Sprachen, bei Bedarf auch aus anderen europäischen Sprachen stützen.

Bitte informieren Sie mich per E-Mail (f.vm@fu-berlin.de), wenn Sie an dem Seminar teilnehmen möchten, aber nicht zur ersten Sitzung kommen können. Schließen