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SoSe 17: Netzpolitik und Mannheim

Maria Löblich

Kommentar

Warum verknüpfen manche Politiker die Bekämpfung von „Fake News“ mit der alten Forderung nach einer Klarnamenpflicht, andere mit Vielfalt? Warum verlangen Netzpolitikaktivisten eine „empirische Grundlage“ in dieser Debatte? Warum ist für die SPD Auffindbarkeit ein Anliegen in der digitalen Öffentlichkeit? Warum stört sich die Deutsche Bischofskonferenz daran, dass Google „die Informationssuche nahezu monopolisiert“? Das Seminar bietet einen Schlüssel zum Verständnis aktueller Debatten in der Medien- und Internetpolitik und will verstehen, was hinter teils anachronistisch anmutenden Problemdefinitionen, teils widersprüchlichen Normen steckt, warum alte Fragestellungen reaktualisiert werden und neue Deutungen mit alten verknüpft werden. Dafür wird die Wissenssoziologie Karl Mannheims genutzt. Mit Mannheim können Regulierungsdebatten über den gesellschaftlichen „Standort“ der Akteure verstanden werden. Ideen, Deutungen und Forderungen von Parteien, Netzpolitik-Aktivisten, Gewerkschaften oder Kirchen sind Ausdruck einer bestimmten, auch historisch bedingten gesellschaftlichen Lage. Wie hängen die verschiedenen „Denkstile“ der Akteure mit gesellschaftlichem Wandel und dem Wandel dieser Akteure selbst zusammen? Im Seminar werden zuerst die Grundlagen von Karl Mannheims Wissenssoziologie (v.a. „Ideologie und Utopie“) erarbeitet und anschließend fallbezogen auf Akteure und Debatten angewendet. Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Analyse von politischen Texten sowie ihre Rekontextualisierung. Schließen

14 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 14:00 - 16:00 14 Termine

Mi, 19.04.2017 14:00 - 16:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Maria Löblich