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SoSe 17: Meer sehen. Bilddimensionen des Maritimen in der europäischen Malerei und Graphik 1550-1900

Joachim Rees

Kommentar

Dass der Erdkörper ein nasser Planet ist, da über zwei Drittel seiner Oberfläche von Meeren bedeckt sind, gehört zu den Tatsachen, die zur Gänze erst im Verlauf der Neuzeit erkannt wurden. Bis heute fordert diese ozeanisch-maritime Dimension das räumliche Vorstellungsvermögen heraus. Den Bildkünsten kam bei der visuellen Kolonisierung des Meeres eine wichtige Rolle zu, da sie die bewegliche, potenziell bedrohliche Wasserwelt in Allegorien, Symbolen und ikonischen Rahmungen stabilisierten und für kollektive Imaginationen verfügbar machten. Das Seminar vermittelt entlang ausgewählter Werkgruppen und Themenkomplexen einen Überblick über die Bildgeschichte des Maritimen vom mittleren 16. bis ins frühe 20. Jahrhundert. Neben ikonographischen und bildästhetischen Aspekten steht dabei die Frage nach den repräsentationspolitischen Funktion von Gemälden und graphischen Serien in Prozessen der maritimen Expansion und der Inszenierung der Küste als kulturelle Kontakt- und Konfliktzone im Mittelpunkt. Schließen

Literaturhinweise

Einführende Literatur: Alain Corbin, Meereslust: das Abendland und die Entdeckung der Küste 1750 – 1840, Berlin 1990. – Das Meer, der Tausch und die Grenzen der Repräsentation, hrsg. v. Hannah Baader u. Gerhard Wolf, Zürich 2010. – Geoff Quilley, Empire to nation: art, history and the visualization of maritime Britain 1768 – 1829, New Haven [Conn.] 2011. – Dieter Richter, Das Meer: Geschichte der ältesten Landschaft, Berlin 2014. – Ausst.-Kat. La Flandre et la mer: De Pieter l'Ancien à Jan Brueghel de Velours, hrsg. v. Sandrine Vézilier-Dussart u. Cécile Laffon, Musée départemental de Flandre, Gent: Snoeck, 2015. Schließen

13 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Do, 10:00 - 12:00 13 Termine

Do, 20.04.2017 10:00 - 12:00

Dozenten:
PD Dr. Joachim Rees