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Proseminar
SoSe 17: Das Jüngste Gericht, theoretisch
Tina Bawden
Hinweise für Studierende
Bitte schauen Sie sich zur Vorbereitung auf das Seminar möglichst viele Darstellungen des Jüngsten Gerichts an, und machen Sie sich Gedanken über elementare Bestandteile dieser und verwandter Ikonographien – an dieser Stelle werden wir direkt einsteigen. Ein Blick in den folgenden Bildband ist zur Vorbereitung empfohlen:
Yves Christe, Das Jüngste Gericht, Regensburg 2001 (zuerst frz. Jugements derniers, Saint-Léger-Vauban 1999) Schließen
Kommentar
Das Jüngste Gericht, auch Weltgericht, ist eines der bekanntesten und wichtigsten Bildthemen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit – bestimmt fällt Ihnen direkt ein Beispiel ein. Die Bestandteile des Bildthemas und die Entwicklung der Ikonographie sind gut erforscht, Struktur und Funktion des Weltgerichtsbildes sowie einzelne Beispiele werden in der kunsthistorischen Forschung und darüber hinaus seit mehr als einem Jahrhundert breit diskutiert. Spannend ist, dass das auf den ersten Blick so rigide Bildschema (Christus als Weltenrichter, Auferstehung der Toten, Seelenwägung/Scheidung der Verdammten und Seligen, Jenseitsorte Himmel und Hölle) als Ausgangspunkt der Erarbeitung vieler verschiedener Zugänge, kunsthistorischer Methoden, Ansätze und Theorien gedient hat und dienen kann. Im Seminar werden wir einerseits eine Reihe von berühmten, aber auch einigen weniger bekannten Weltgerichtsbildern der Wandmalerei, Tafelmalerei, Buchmalerei, Kleinskulptur, und der monumentalen Skulptur in ihrem jeweiligen räumlichen, ikonologischen und historischen Kontext erarbeiten. Andererseits werden wir uns parallel dazu und darauf aufbauend historische sowie aktuelle Theoriekontexte erschließen. Wie sehr hat z.B. das Bild des Jüngsten Gerichts der Aushandlung zeitgenössischer Vorstellungen über Raum und Zeit, Geschichte und Recht gedient? Und inwieweit bringt es uns daher zum Nachdenken über die Rolle und Funktion von Bildern, etwa in der Rechtspraxis, im Darstellen und Auslösen von Emotionen, oder als didaktisches Mittel? Neben solchen Bild- und Ideengeschichtlichen Fragen werden wir weitere Methoden und Theorien diskutieren, die vom Bild des Jüngsten Gerichts ausgehend entwickelt werden können: strukturanalytische und bildnarrative Methoden, sowie z.B. Theorien der Liminalität und des Monströsen. Schließen
14 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Fr, 21.04.2017 10:00 - 12:00
Fr, 28.04.2017 10:00 - 12:00
Fr, 05.05.2017 10:00 - 12:00
Fr, 12.05.2017 10:00 - 12:00
Fr, 19.05.2017 10:00 - 12:00
Fr, 26.05.2017 10:00 - 12:00
Fr, 02.06.2017 10:00 - 12:00
Fr, 09.06.2017 10:00 - 12:00
Fr, 16.06.2017 10:00 - 12:00
Fr, 23.06.2017 10:00 - 12:00
Fr, 30.06.2017 10:00 - 12:00
Fr, 07.07.2017 10:00 - 12:00
Fr, 14.07.2017 10:00 - 12:00
Fr, 21.07.2017 10:00 - 12:00