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SoSe 17: Menschenopfer in der Dramatik der Frühen Neuzeit

Jost Eickmeyer

Kommentar

Im Menschenopfer kommen unmenschliche Gewalt und höchste Sakralität zusammen. Kulturgeschichtlich kann die Opferung eines Menschen einerseits durch die biblischen Geschichten von Abraham und Isaak, Jephtes Tochter und – nicht zuletzt – vom Kreuzestod Christi als autorisiert gelten, andererseits jedoch auf einen ‚barbarischen‘ Zustand vor jedem Recht und jeder Kultur verweisen. Was geschieht nun, wenn Menschenopfer auf die frühneuzeitliche Theaterbühne gebracht werden? Welcher Stoff wird auf welche Weise und in welchen Kontexten inszeniert? Was bedeutet es, dass ein solches Ritual dramatisch neu vollzogen wird, und welche Wirkung soll es erzeugen? Diesen Fragen will das Seminar aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive nachgehen, und zwar anhand fünfer Texte des sechzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts, Hans Sachs: „Die opferung Isaac“ (1533), Andreas Gryphius: „Leo Armenius“ (1650), Daniel Casper v. Lohenstein: „Sophonisbe“ (1680), Christian Weise: „Der Tochter-Mord“ (1690), Goethe: „Iphigenie auf Tauris“ (1787), und einem Ausblick ins neunzehnte, Friedrich Hebbel: „Moloch“ (1848/50). Schließen

Literaturhinweise

Literatur:
Grundlage (zur Anschaffung!):

Andreas Gryphius: Leo Armenius. Hg. v. Peter Rusterholz. Stuttgart: Reclam 1986 (RUB, 7960).
Daniel Casper von Lohenstein: Sophonisbe. Hg. v. Rolf Tarot. Stuttgart: Reclam 1986 (RUB, 8394).
Johann Wolfgang Goethe: Iphigenie auf Tauris. Kritische Studienausgabe, hg. v. Rüdiger Nutt-Kofoth. Stuttgart: Reclam 2014 (RUB, 19268).

Zur Vorbereitung auf die genannten Autoren und Texte empfehlen sich die einschlägigen Artikel in der zweiten Auflage des „Killy-Literaturlexikon“ und Passagen in de Boor/Newalds „Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart“ (Bde. 4/1–6).

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14 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 16:00 - 18:00 14 Termine

Mi, 19.04.2017 16:00 - 18:00

Dozenten:
Dr. Jost Eickmeyer