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SoSe 18: Das ist der Gipfel! Imaginationen der Bergwelt 1500-1900

Joachim Rees

Kommentar

Nach seiner Alpenüberquerung seien dem flämischen Maler Pieter Bruegel Bergdarstellungen von so großer Naturtreue gelungen, als habe er das Felsgestein unterwegs verschluckt und auf der Leinwand wieder ausgespien. Diese vielzitierte Bemerkung aus dem 1604 verfassten "Malerbuch" des Karel van Mander spielt mit einer gewissen Drastik darauf an, dass die bildkünstlerische Erkundung der Bergwelt stets auch an körperliche (Extrem-) Erfahrungen geknüpft gewesen ist. Das Seminar nimmt die kunst-, wissens- und kulturgeschichtlichen Dimensionen der visuellen Erkundung der Gebirgsregionen in epochenübergreifender Perspektive in den Blick. Zentrale Aspekte zielen dabei auf die Konstruktion der Bergwelt als Arena ästhetischer Grenzerfahrungen im Zeichen des „Schrecklichen“ und „Erhabenen“, als Anschauungsform der 'Erdgeschichte' und - mit der anbrechenden Moderne- als Rückzugsraum für kulturkritische Gegenentwürfe. Die in Referatsform darzulegenden Bildanalysen beziehen sich auf Schlüsselwerke der europäischen und nordamerikanischen Malerei und Grafik, doch werden exemplarisch Fotografie und Panorama als Erfassungsmedien des vertikalen Raumes gleichfalls mit einbezogen. Schließen

Literaturhinweise

Einführende Literatur: Stefan Bartilla, Die Wildnis: visuelle Neugier in der Landschaftsmalerei: eine ikonologische Untersuchung der niederländischen Berg- und Waldlandschaften in ihres Naturbegriffs um 1600, Freiburg i. Brsg. 2005. – Alpen. Sehnsuchtsort und Bühne, hg. v. Erika Oehring, Residenzgalerie Salzburg 2011 – Jan von Brevern, Blicke von nirgendwo. Geologie in Bildern bei Ruskin, Viollet-le-Duc und Civiale, München 2012. – Christoph Dautermann, Alpenbegeisterung im Spiegel der Malerei des 19. Jahrhunderts: Abbild oder Projektion, Petersberg 2016. Schließen