13182

SoSe 19: Akteure des Kolonialismus

Ulrike Schaper

Kommentar

Die Kolonialismusforschung richtet ihre Aufmerksamkeit in den letzten Jahren verstärkt auf den Kolonialismus als komplexe Herrschaftssituation, die von verschiedenen sozialen Gruppen gestaltet wurde. Das Seminar knüpft daran an und widmet sich der spannenden Frage, wer auf welche Weise, mit welchen Ressourcen, Chancen und Risiken am „Kolonialismus“ beteiligt war. Dazu beschäftigen wir uns einerseits mit theoretischen und analytischen Ansätzen, die das Zusammenspiel der Kolonialregierung und der kolonisierten Bevölkerung (z.B. lokale Autoritäten, Übersetzer, schwarze Soldaten und Verwaltungsbeamte) deren Macht- und Abhängigkeitsbeziehungen in der kolonialen Situation in den Mittelpunkt stellen oder versuchen die verschiedenen Interessen innerhalb der Kolonialmacht (z.B. Händler, Siedler*innen, Kolonialverwaltung, Missionar*innen) zu differenzieren. Anderseits diskutieren wir Fallbeispiele, die die Rolle einzelner Gruppen oder das Zusammenspiel verschiedener Gruppen in konkreten kolonialen Situationen untersuchen. Die genaue Zusammenstellung der empirischen Fallbeispiele berücksichtigt die Interessen der Teilnehmenden und wird zu Beginn gemeinsam festgelegt. Der Schwerpunkt der diskutierten Fallbeispiele wird zeitlich auf dem Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs und regional auf Afrika liegen. Die Seminarsitzungen werden von folgenden Leitfragen getragen: Welche Rolle spielen verschiedene soziale Gruppen innerhalb kolonialer Herrschaftszusammenhängen? Wie trugen sie dazu bei, koloniale Herrschaft auszuüben, zu erhalten, zu legitimieren oder zu verändern? Teilnahmevoraussetzungen: Die Bereitschaft an einer Arbeitsgruppe teilzunehmen und die zum Großteil englischsprachige Seminarlektüre gründlich vorzubereiten. Schließen

13 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Fr, 10:00 - 12:00 13 Termine

Fr, 12.04.2019 10:00 - 12:00

Dozenten:
Prof. Dr. Ulrike Schaper