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SoSe 19: Der Landschaftsgarten als Memorial- und Wissensraum - Das Beispiel Wörlitz

Sebastian Fitzner

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Der Wörlitzer Landschaftsgarten ist eines der herausragenden Gartenkunstwerke zum Ende des 18. Jahrhunderts. Nicht nur handelt es sich um einen frühen sogenannten englischen Landschaftsgarten im Alten Reich, sondern ist dieser in besonderer Weise durch 'aufklärerische' Ideen und Vorstellungen seines Auftraggebers geprägt. Das Seminar stellt zu dessen Analyse zwei spezifische Fragen: Inwiefern konnten Gärten als Medien der 'Erinnerung' fungieren und auf welche Art und Weise konnte in Gärten auch 'Wissen' vermittelt werden. In der Wörlitzer Anlage finden sich verschiedene Gartenräume und Gartenarchitekturen, die auf je eigene Art und Weise Memoria (dynastisch und personell) und Wissen (Artefakte und Architektur) verhandeln: So besonders der "Südsee-Pavillon", ein Ausstellungsbau für Exponate von Georg Forsters Weltreise, dem "Gotischen Haus", ein dynastisch-genealogisch verdichteter Rückzugsraum des Fürsten, bis hin zum fürstlichen Grabmal auf dem Drehberg. Mit "transplanted places" (Rees und Lee-Kalisch) wie etwa der Villa Hamilton und der Nachbildung des Vesuvs auf der Insel Stein werden zudem ganze Landschaften in Wörlitz räumlich wiederholt und erfahrbar gemacht. Die auffällig unterschiedlich gestalteten Brücken können zudem als eine kleine 'Weltgeschichte der Architektur' verstanden werden. Auf Grundlage rezenter Forschungen zum Garten als Memorialraum und als Ausdruck dynastisch-genealogischer Machtansprüche (etwa Sascha Winter und Michael Niedermeier) möchte das Seminar ein vertiefendes Verständnis für die Gartenkunst als ein vielschichtiges Medium der frühneuzeitlichen Kunstproduktion geben. close

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Lecturers:
Prof. Dr. Sebastian Fitzner