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Seminar
SoSe 20: Katastrophe und Sicherheit in der Frühen Neuzeit
Cornel Zwierlein
Hinweise für Studierende
Veranstaltung findet statt ab 20.4. im online-Betrieb, Unterlagen, chat und Video-Dialog über blackboard und ggf. nach Einrichtung per webex.
Kommentar
Obwohl wir heute in allen Medien wahrnehmen, dass der Globus von Natur- und Technikkatastrophen bedroht ist, waren an sich Staat und Gesellschaft der Frühen Neuzeit in ihrer agrarwirtschaftlichen Fundierung und mit der Vielzahl kleiner und kleinster Städte und Siedlungen in viel größerem Maße anfällig für äußere Naturkatastrophen, seien es Überschwemmungen, Erdbeben, Feuer, Krankheitsepidemien, Schädlingsplagen. Das Great Fire of London 1666 oder Lissabon 1755 sind nur zwei zentrale Ereignisse, die lang erinnert wurden, aber Staat und Gesellschaft, auch Literatur, Religion und Wissenschaft beschäftigten sich in allen Regionen Europas und in einer konstanten Entwicklung mit diesen Herausforderungen: Der Staat erließ Normen (Edikte, Policey-Edikte), entwickelte Sicherheitsvorsorge- und Schadensnachsorge-Mittel und -Institutionen, Versicherungen, Infrastruktur, Planung von Rettungwegen; auch im privaten Sektor wurden die ´Risiken´ vermehrt erfasst. Die gelehrten Gesellschaften der Aufklärung schrieben Preisfragen aus und diskutierten über die Entstehung von Erdbeben, die Vermeidung von Blitzabschlägen, die Behandlung von epidemischen Krankheiten, die aus Südosteuropa eindrangen. Seelsorger versuchten die Sinnhaftigkeit des Geschehens straftheologisch oder mit den aufgeklärtesten Formen von naturwissenschaftlich inspirierter Theologie zu verstehen, Künstler versuchten, die Katastrophe sowohl zu erinnern wie zu bannen. Seit einigen Jahren hat die Frühneuzeitforschung dies als ein wichtiges Feld über die Disziplinen hinweg erkannt, in dem auch viele methodische Debatten ausgefochten wurden und das stets den Dialog zwischen den Epochen für zentral erachten musste, da es sich um Bedrohungen handelt, die in ähnlicher Form vom Spätmittelalter bis ins 19. Jh. reichen, will man nicht sogar die heutige ´Weltrisikogesellschaft´ in direkte Kontinuität hiermit stellen. Zur digitalen Umstellung siehe: Hinweise für Studierende. Schließen
13 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 21.04.2020 14:00 - 16:00
Di, 28.04.2020 14:00 - 16:00
Di, 05.05.2020 14:00 - 16:00
Di, 12.05.2020 14:00 - 16:00
Di, 19.05.2020 14:00 - 16:00
Di, 26.05.2020 14:00 - 16:00
Di, 02.06.2020 14:00 - 16:00
Di, 09.06.2020 14:00 - 16:00
Di, 16.06.2020 14:00 - 16:00
Di, 23.06.2020 14:00 - 16:00
Di, 30.06.2020 14:00 - 16:00
Di, 07.07.2020 14:00 - 16:00
Di, 14.07.2020 14:00 - 16:00