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Vertiefungsseminar
SoSe 20: [Modulthema: Politik] Erinnerungspolitik in Asien und Europa im Kalten Krieg
Daniel Hedinger
Hinweise für Studierende
Das Modul befasst sich mit epochenspezifischen Fragestellungen und Perspektiven und besteht aus zwei Seminaren zu zwei unterschiedlichen Epochen (Antike, Mittelalter, Frühe Neuzeit und Neueste Geschichte). Beide Seminare müssen ein gemeinsames Modulthema behandeln („Politik“, „Gesellschaft“ oder „Vorstellungswelt“) und in zwei Semestern belegt werden. Das Modul wird mit einer Hausarbeit zu einem der beiden Seminare abgeschlossen. Es dürfen nicht zwei Seminare in einem Semester belegt werden! Studierende, die im Sommersemester ihr erstes Seminar in diesem Modul besuchen müssen, können sich nicht über Campus Management anmelden. In diesem Fall schreiben Sie zunächst der dozierenden Person eine E-Mail (mit Angabe Ihrer Matrikelnummer) und lassen sich bestätigen, dass Sie das Seminar besuchen dürfen. Diese Information wird dann von der dozierenden Person an das Institutsbüro weitergegeben und von dort dem Studienbüro mitgeteilt. Schließen
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Das Seminar wird aus einer Mischung aus synchronem und asynchronem Lernen bestehen. Voraussetzung für eine „aktive Teilnahme“ ist die Lektüre der auf Blackboard bereitgestellten Texte, das Verfassen von Forumsbeiträgen und response papers sowie der Mitarbeit in einer Lese-/Arbeitsgruppe, die wir online organisieren werden. Der synchrone Teil des Seminars findet per Videokonferenz statt (vermutlich Zoom), wird aber weitestgehend auf freiwilliger Basis beruhen. Für die Videokonferenzen gelten die offiziellen Seminarzeiten (Donnerstag, 14-16 Uhr) als Richtlinie. Sie können jedoch davon ausgehen, dass wir nicht jede Woche eine Sitzung von 90 Minuten online abhalten werden. Details bezüglich Format und Ablauf möchte ich mit Ihnen gemeinsam in der ersten Sitzung klären, die per Videokonferenz stattfinden wird. Sie erhalten vorab eine Einladung per E-Mail; diejenigen, die nicht daran teilnehmen können, bitte ich, sich bei mir vorab zu melden Schließen
Kommentar
Die ersten Jahrzehnte der Nachkriegszeit prägten die Art und Weise, wie wir uns an den Zweiten Weltkrieg erinnern. Dabei setzte schon bald sowohl in Asien als auch Europa eine erinnerungspolitische Regionalisierung und Nationalisierung ein – mit den paradoxen Konsequenzen: Bis heute sehen wir uns mit einer Geschichte des Weltkrieges konfrontiert, aus der die Welt vielfach verschwunden ist. Koloniale und globale Kontexte, in denen der Weltkrieg sich abspielte, gingen vergessen, ebenso wie die Globalität des Krieges an sich. Besonders deutlich zeigt sich dies in der erinnerungspolitischen Trennung der Kriegsschauplätze in eine europäische und eine asiatische Hemisphäre. Diese war bis Ende der Sechzigerjahre historiografisch weitgehend vollzogen. Und sie begleitet uns bis heute.
Vor diesem Hintergrund diskutieren wir im Seminar, wie im Kontext des Kalten Krieges und der Dekolonisierung vielerorts eine „Domestizierung der Vergangenheit“ einsetzte. Dafür fokussieren wir auf eine Reihe nationaler Beispiele – etwa Japan, China, Großbritannien Frankreich, Deutschland oder Italien. Doch die Prozesse der „Domestizierung der Vergangenheit“ waren stets transnational verflochten. Zeitgleich entwickelten sich zudem einige erinnerungspolitischen Narrative, die im Lauf der Jahrzehnte gleichsam globalisiert wurden: Für Europa war dies primär die Geschichte des Holocausts; für Asien die Geschichte der Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki. Momentan drängen rechtspopulistische Bewegungen und Parteien vielerorts wieder verstärkt auf erinnerungspolitische Nationalisierungen. In diesem Kontext stellt sich auch die Frage, was in Zukunft die Bedingungen für eine stärker verflochtene Erinnerung an den Weltkrieg sein könnten.
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12 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Do, 23.04.2020 14:00 - 16:00
Do, 30.04.2020 14:00 - 16:00
Do, 07.05.2020 14:00 - 16:00
Do, 14.05.2020 14:00 - 16:00
Do, 28.05.2020 14:00 - 16:00
Do, 04.06.2020 14:00 - 16:00
Do, 11.06.2020 14:00 - 16:00
Do, 18.06.2020 14:00 - 16:00
Do, 25.06.2020 14:00 - 16:00
Do, 02.07.2020 14:00 - 16:00
Do, 09.07.2020 14:00 - 16:00
Do, 16.07.2020 14:00 - 16:00