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SoSe 20: Mediterrane Geschichte in der Frühen Neuzeit, regional/global

Cornel Zwierlein

Hinweise für Studierende

Veranstaltung findet statt ab 20.4. im online-Betrieb, Unterlagen, chat und Video-Dialog über blackboard und ggf. nach Einrichtung per webex.

Kommentar

Das Mittelmeer gehört seit dem monumentalen Werk zur Méditerranée von einem der größten Historiker der Nachkriegszeit, Fernand Braudel, zu den Kernthemen der Frühneuzeitgeschichte überhaupt und wurde darüber hinaus modellbildend auch für andere Epochen und Regionen. Das Seminar führt ein in die Geschichte des Verhältnisses der europäischen Mächte zum Osmanischen Reich im Mittelmeer, in den Mittelmeerhandel und seine Organisation durch die europäischen ´trading empires´ (Frankreich, England, Niederlande, später auch andere Nationen wie auch die Hamburger), die in allen größeren Städten des Mittelmeers Handelsstützpunkte errichteten. Diese ´Expansion ins Mittelmeer´ lehrt viel über den Herrschaftsaufbau gerade auch der europäischen Länder, darüber hinaus lassen sich vielfältige kulturelle und wissenschaftliche Verbindungen ganz Europas mit dem Mittelmeer studieren. Das Piraten- und Korsarentum der nordafrikanischen Barbaresken (2 Millionen christliche Sklaven im Verlauf der Frühen Neuzeit) war eine konstante Bedrohung, die mit Versklavung von Osmanen, Arabern und Berbern in Europa beantwortet wurde: das Verhältnis mit Tunis, Algiers und Tripolis war ein Motor der völkerrechtlichen Entwicklung, weil hier zum ersten Mal in größerem Umfang und stetig nicht-christliche Herrschaften in das internationale System eingebunden werden mussten. Das Mittelmeer war über den Atlantikhandel wie über die Karawanenrouten auch mit dem Indien- und Asienhandel stark vernetzt, so dass es Teil der frühneuzeitlichen Globalgeschichte ist. Aktuelle Debatten kreisen darum, ob methodisch die Ansätze, die für das Mittelmeer als multiethnischer und plurireligiöser maritimer Region hoher "Konnektivität", auf andere ähnliche Regionen (Indischer Ozean, Karibik) übertragbar sind. Zur digitalen Umstellung siehe: Hinweise für Studierende. Schließen