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SoSe 21: Nibelungenlied

Lorenz Brandtner

Kommentar

Am Nibelungenlied werden wir exemplarisch die Besonderheiten der Literatur und Sprache der Zeit um 1200 erarbeiten. Wie andere Erzähltexte des Zeitraums auch, ist das Nibelungenlied in seinem Insistieren auf Ehre und Rang, den Widerstreit von Kampfbegeisterung und friedlicher Konfliktlösung sowie den vielen, einander oft widersprechenden Gruppenbindungen vieldeutig und kann dabei ausgesprochen fremdartig und exotisch wirken. Im Kurs werden einzelne Passagen bzw. Thematiken des Textes vor dem Hintergrund literarischer und kultureller Kontexte erschlossen. Die Arbeit im Literaturteil soll die Studierenden in die Lage versetzen, die vom Nibelungenlied erzählerisch entfalteten Problemzusammenhänge eigenständig zu diskutieren. Im Sprachteil steht die Auseinandersetzung mit dem Mittelhochdeutschen im Vordergrund. Die Nähe dieser Sprachstufe zum Neuhochdeutschen kann das Verständnis oft erleichtern, birgt aber auch besondere Schwierigkeiten. Der Kursteil führt knapp in die Geschichte der deutschen Sprache und die Geschichte ihrer Erforschung ein und vermittelt Grundkenntnisse der Grammatik, Lexik und Semantik des Mittelhochdeutschen. Ziel ist es, den Studierenden einen selbstständigen Umgang mit mittelhochdeutschen Texten zu ermöglichen. Das Modul wird vorraussichtlich vollständig online stattfinden. Es wird von einem Tutorium zur Nibelungenrezeption begleitet und mit einer beide Teile umfassenden Klausur abgeschlossen. Textgrundlage zur Anschaffung: Das Nibelungenlied. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Herausgegeben von Ursula Schulze. Übersetzt von Siegfried Grosse, Stuttgart 2011. (Reclam) sowie Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. 38. Auflage. Hrsg. v. Matthias Lexer. Stuttgart 1992 (bitte keine ältere Auflage!) Schließen