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SoSe 21: Erzählen von Wundern

Elke Koch

Kommentar

Das Wunder begegnet in der christlich-religiösen Literatur des Mittelalters auf Schritt und Tritt. Auf den ersten Blick scheint es leicht zu erfassen zu sein: als Manifestation des eingreifenden Wirkens Gottes in der Welt. Schaut man indessen auf die Erzählweisen, so entpuppt das Wunder sich bei näherem Hinsehen als vielgestaltig: numinos und alltäglich, beweiskräftig und manipulierbar, exklusiv und öffentlich, exemplarisch und paradox, erbaulich, unterhaltsam und lapidar, in demütiger Einfalt und in effektvoller Ästhetisierung. Im Seminar analysieren wir ein Spektrum unterschiedlicher Wundererzählungen, kontextualisieren diese mit Blick auf theologische Konzepte und historische Frömmigkeitspraktiken und reflektieren gattungstypologische, narratologische und kulturwissenschaftliche Zugänge zu erzählten Wundern. In der Lektüreübung wird die Auseinandersetzung mit den größtenteils nicht übersetzten mittelhochdeutschen Texten vertieft. Die Texte zur Lektüre werden über Blackboard bereitgestellt. Das Seminar und die Übung finden in Form regelmäßiger Webex-Meetings zu den Seminarzeiten statt. Vereinzelt werden Sitzungen durch asynchrone Arbeitseinheiten ersetzt. Schließen