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Vorlesung
SoSe 21: Minne- und Aventiureromane des 13. und 14. Jahrhunderts
Jutta Eming
Kommentar
Der Liebes- und Abenteuerroman ist eine äußerst populäre, aus der Antike überlieferte Gattung, die im Mittelalter seit dem 12. Jh. breit adaptiert wird. Ein Abschnitt der Gattungsgeschichte hat innerhalb der Germanistik sogar zur Ausbildung einer eigenen Sub-Kategorie geführt: zum sogenannten Minne- und Aventiureroman. Als kennzeichnend für diesen gelten Tendenzen zu intertextuellem und sprachreflexivem Erzählen und das Thema der Herrschaftsbegründung und -konsolidierung in seiner Verknüpfung mit der Eroberung nicht-christlicher, teilweise islamisch konnotierter Räume. Hinzu treten Erzählmuster und Semantiken des Wunderbaren. Die Neuerzählung des antiken Apollonius-Romans durch den Wiener Arzt Heinrich von Neustadt etwa weist nahezu alles auf, was Darstellungsmuster des Wunderbaren zu bieten haben: Anderswelten und utopische Orte, Automaten und luxuriöse Bauten, Zauberer und Feen, Monstren und hybride Tiere, und für den Helden neben Möglichkeiten zur kämpferischen Bewährung auch solche zur erotischen Begegnung mit exotischen weiblichen Gegenspielerinnen. Die aus der keltischen Mythologie bekannte Figur der Fee kann im Minne- und Aventiureroman zur Geliebten (Partonopier und Meliur) bzw. Zweit-Geliebten werden (Friedrich von Schwaben), und die Orientfahrt des Helden weist (neben Apollonius von Tyrland insbesondere Reinfried von Braunschweig) ein Motivrepertoire von Sirenen bis Magnetberg und magischen Automaten auf. Die Vorlesung stellt zentrale Romane dieser Tradition vor und diskutiert ihre Gattungszugehörigkeit und ihre Poetiken.
Format: Online-Vorlesung mit anschließender Fragerunde.
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13 Termine
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