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SoSe 21: Poetik der Pflanzen: Ulrike Draesner und Louise Glueck

Dorit Müller

Kommentar

Im Zentrum des Seminars stehen zwei Lyrikerinnen der Gegenwart, die nicht nur verbindet, dass Ulrike Draesner zahlreiche Gedichte der amerikanischen Autorin und Nobelpreisträgerin Louise Glück ins Deutsche übersetzt hat. Beide charakterisiert auch die lyrische Erkundung der Pflanzen und ihrer Wirkmacht, die Suche nach einer Ästhetik der Annäherung an die nicht-menschliche Lebensform sowie die Auseinandersetzung mit dem prekären Verhältnis von Natur und Kultur. Im Rahmen des Seminars werden uns folgende Aspekte besonders interessieren: die Erscheinungsweisen und Semantisierungen der Pflanzen (als natürliche und kultivierte, bedrohliche und bedrohte, fremde und vertraute Natur); ihre ambivalente Beziehung zum Menschen; die an ihnen verhandelten Genderkonzeptionen; die epistemischen Funktionen der Pflanzen und vor allem die literarischen Verfahren, die das ästhetische Potential einer botanical poetry ausloten. Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit Positionen der Literary Plant Studies und ökokritischen Lyrikanalyse werden wir die Poetik der Pflanzen durch intensive Lektüren ausgewählter Gedichte untersuchen, wobei die Bände „gedächtnisschleifen“ (1995) und „berührte orte“ (2008) von Draesner sowie der Band „Wild Iris“ (1992) von Glück herangezogen werden. Schließen