29651a
Hauptseminar
SoSe 21: Pharmazeutika: Medizin-anthropologische Perspektiven
Max Schnepf
Kommentar
Aktuelle Debatten zur Entwicklung und Verteilung sowie Ängste bezüglich möglicher Risiken des Corona-Impfstoff zeigen, dass Pharmazeutika nicht nur physiologisch wirksame, sondern auch soziale und kulturelle Stoffe sind. Die ethnographische Auseinandersetzung mit Pharmazeutika eröffnet dabei einen Blick auf eine globalisierte Biomedizin, ethische Fragestellungen und Machtkonstellationen: Wer hat ein Recht auf welche Pharmazeutika? Für wen werden Pharmazeutika entwickelt? Welche kulturellen und sozialen Normen werden in Pharmazeutika eingeschrieben und durch ihre Anwendung verkörpert – oder auch in Frage gestellt? Dabei rufen Pharmazeutika Hoffnungen und Befürchtungen hervor, nehmen unterschiedliche Bedeutungen an und werden von lokalen Akteur*innen in verschiedenster Weise genutzt.
Innerhalb der Medizinanthropologie beschäftigt sich das Forschungsfeld der Anthropology of Pharmaceuticals mit „biographischen Lebenszyklen“ von Pharmazeutika – ihrer wissenschaftlichen Entwicklung, industriellen Herstellung, globalen Vermarktung, staatlichen Regulierung und therapeutischen Anwendung – und beleuchtet kritisch eine wachsende Einflussnahme der Pharmaindustrie auf Wahrnehmungen und die Beschaffenheit von körperlicher Gesundheit und gesundheitlichem Risiko. In diesem Seminar setzen wir uns mit ethnographischen Studien zu unterschiedlichen Arzneimitteln aus verschiedenen Regionen auseinander und erarbeiten theoretische Perspektiven auf Pharmazeutika. Anhand von Fallbeispielen, unter anderem zu potenzsteigernden Mitteln, industriell hergestelltem Testosteron, der Anti-Baby-Pille und der biomedizinischen HIV-Prophylaxe (PrEP), werden wir insbesondere diskutieren, wie Pharmazeutika Körper, Geschlecht und Begehren konstruieren und prägen. Schließen
Innerhalb der Medizinanthropologie beschäftigt sich das Forschungsfeld der Anthropology of Pharmaceuticals mit „biographischen Lebenszyklen“ von Pharmazeutika – ihrer wissenschaftlichen Entwicklung, industriellen Herstellung, globalen Vermarktung, staatlichen Regulierung und therapeutischen Anwendung – und beleuchtet kritisch eine wachsende Einflussnahme der Pharmaindustrie auf Wahrnehmungen und die Beschaffenheit von körperlicher Gesundheit und gesundheitlichem Risiko. In diesem Seminar setzen wir uns mit ethnographischen Studien zu unterschiedlichen Arzneimitteln aus verschiedenen Regionen auseinander und erarbeiten theoretische Perspektiven auf Pharmazeutika. Anhand von Fallbeispielen, unter anderem zu potenzsteigernden Mitteln, industriell hergestelltem Testosteron, der Anti-Baby-Pille und der biomedizinischen HIV-Prophylaxe (PrEP), werden wir insbesondere diskutieren, wie Pharmazeutika Körper, Geschlecht und Begehren konstruieren und prägen. Schließen
Literaturhinweise
Literaturempfehlung:
- van der Geest, Sjaak, Susan Reynolds Whyte, and Anita Hardon. 1996. “The Anthropology of Pharmaceuticals: A Biographical Approach.” Annual Review of Anthropology 25(1): 153–78. Schließen
- van der Geest, Sjaak, Susan Reynolds Whyte, and Anita Hardon. 1996. “The Anthropology of Pharmaceuticals: A Biographical Approach.” Annual Review of Anthropology 25(1): 153–78. Schließen
13 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mo, 12.04.2021 14:00 - 16:00
Mo, 19.04.2021 14:00 - 16:00
Mo, 26.04.2021 14:00 - 16:00
Mo, 03.05.2021 14:00 - 16:00
Mo, 10.05.2021 14:00 - 16:00
Mo, 17.05.2021 14:00 - 16:00
Mo, 31.05.2021 14:00 - 16:00
Mo, 07.06.2021 14:00 - 16:00
Mo, 14.06.2021 14:00 - 16:00
Mo, 21.06.2021 14:00 - 16:00
Mo, 28.06.2021 14:00 - 16:00
Mo, 05.07.2021 14:00 - 16:00
Mo, 12.07.2021 14:00 - 16:00