Der Begriff des Mediums ist so alt, wie er vielfältig definiert und besetzt worden ist. Als ein „Dazwischen“ ist das Medium grundsätzlich dadurch gekennzeichnet, dass es Elemente miteinander in eine Verbindung setzt, dass es aber zugleich durch diese Mittlerposition Störungen erzeugt, die auf die übermittelte Botschaft einwirken und diese charakterisieren. Mit diesen Charakteristika sind wir nicht zuletzt auf unserer derzeitigen digitalen Seminarplattform Webex ständig konfrontiert. Und so sollen uns einerseits dieses Kommunikationsmedium des 21. Jahrhunderts, aber auch Präsenzsitzungen im Freien - sofern unter den herrschenden pandemischen Bedingungen möglich - dazu dienen, Verbindungen und Störungen zu untersuchen, die von einer Reihe neuer und zum Teil spezifischer Medien des 19. Jahrhunderts hervorgebracht wurden. Zugleich soll es auch darum gehen die Bildwelten zu erkunden, die diese Medien umgaben; sei es zum Zwecke Ihrer Popularisierung, sei es um vor den Gefahren der neuen medialen Möglichkeiten und ihren Implikationen zu warnen. Das Seminar widmet sich der Lektüre von einschlägigen Texten zu Themen wie Elektrizität und Eisenbahn, Telefon und Telegrafie oder auch Fotografie und Kartografie. Es soll in den zweiwöchig stattfindenden Doppelsitzungen aber auch um weniger typische Phänomene wie die Planung und den Bau der Kanalisation von Paris oder um Fluide, Ströme und Geister gehen. Schließen