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Vertiefungsseminar
SoSe 21: Wissenschaft-Kunst, Die Boheme/ die Intellektuellen: Zur Konstitution neuer sozialer Gruppen in der modernen Gesellschaft
Rolf-Dieter Hepp
Kommentar
Im 19. Jahrhundert bildet sich mit den Künstlern, Intellektuellen, sowie den Ausweitungen des Bildungssystems neue soziale Gruppen heraus. Als neue soziale Gruppen mit eigenen Arbeits- und Lebensstilen, die bei gleichzeitiger Abgrenzung und Distanzierung in Austausch mit der Gesellschaft steht, steht die Boheme in einem Spannungsverhältnis zu dem Rest der Gesellschaft. Durch die Schaffung neuer Berufsbilder werden neue Formen der Individualisierung im Sinne von Durkheim in der Gesellschaft verankert;- nämlich im Sinne neuer Positionen im sozialen Gefüge. Wieweit diese über Emanzipationspotentiale, aber auch immer stärker über Einbindungen in den Produktionsprozess, über soziale Unsicherheiten und Prekarisierungstendenzen gebrochen sind, soll im Rahmen des Seminars herausgearbeitet werden.
Auch wenn die Tätigkeiten der Boheme sich in ihrem Selbstverständnis durch Distanzierungen von der Gesellschaft bilden, so üben sie über ihre künstlerischen und literarischen Werke Einfluss auf das Normen- und Wertesystem der Gesellschaft aus. Sowohl die juristischen Auseinandersetzen über Flauberts „Madame Bovary“ und Baudelaires „Blumen des Bösen“, wie auch die „Dreyfus-Affäre“ bilden Komponenten, bei denen sich künstlerische Wahrnehmungs- und Beschreibungsformen in Konflikt mit tradierten gesellschaftlichen Normen und Werten befinden und auf das gesellschaftliche Selbstverständnis einwirken. Gleichzeitig werden neue Wahrnehmungsformen und Sichtweisen über Kunst und Kultur produktiv in der Gesellschaft verankert, die diese entscheidend mitprägen. Das gesellschaftliche Spannungs- und Selbstverständnis dieser sozialen Gruppen soll unter dem Aspekt der immer stärkeren Einbindung der Kultur in die gesellschaftlichen Arbeitsverhältnisse unter dem Blickwinkel der Prekarisierung herausgearbeitet werden.
Durch die Schaffung neuer Berufsbilder werden neue Formen der Individualisierung im Sinne von Durkheim in der Gesellschaft verankert;- nämlich im Sinne neuer Positionen im sozialen Gefüge. Wieweit diese über Emanzipationspotentiale, aber auch über soziale Unsicherheiten und Prekarisierungstendenzen gebrochen sind, soll im Rahmen des Seminars herausgearbeitet werden. Schließen
14 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mi, 14.04.2021 12:00 - 14:00
Mi, 21.04.2021 12:00 - 14:00
Mi, 28.04.2021 12:00 - 14:00
Mi, 05.05.2021 12:00 - 14:00
Mi, 12.05.2021 12:00 - 14:00
Mi, 19.05.2021 12:00 - 14:00
Mi, 26.05.2021 12:00 - 14:00
Mi, 02.06.2021 12:00 - 14:00
Mi, 09.06.2021 12:00 - 14:00
Mi, 16.06.2021 12:00 - 14:00
Mi, 23.06.2021 12:00 - 14:00
Mi, 30.06.2021 12:00 - 14:00
Mi, 07.07.2021 12:00 - 14:00
Mi, 14.07.2021 12:00 - 14:00