17088 Hauptseminar

SoSe 21: Online: Menschenrechte und Literatur

Klaus Hoffmann-Holland Susanne Zepp-Zwirner

Hinweise für Studierende

Blockseminar

Kommentar

Das Seminar, das zugleich am Fachbereich Rechtswissenschaft als völkerstrafrechtliches Hauptseminar konzipiert ist, nimmt aus rechtswissenschaftlicher wie literaturwissenschaftlicher Perspektive wird sich aus rechtswissenschaftlicher wie literaturwissenschaftlicher Perspektive einem zentralen völkerrechtlichen Begriff befassen, dem Begriff des Kriegsverbrechens. Darunter werden schwere Verstöße von Angehörigen eines Krieg führenden oder sich in einem Bürgerkrieg befindlichen Staates gegen das völkerrechtliche Kriegsrecht verstanden. Dabei wird die Seminardiskussion sowohl auf völkerrechtliche wie literarische Themen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, des Spanischen Bürgerkriegs, des Zweiten Weltkriegs und weiterer bewaffneter Konflikte des 20. Jahrhunderts in Lateinamerika und Afrika eingehen. Die Einführungssitzung findet am 23. April 2021 von 10-12 Uhr über WebEx statt. Das Hauptseminar wird dann in Form eines Blockseminars am 17. und 18. Juni 2021 ebenfalls über WebEx den Fokus auf die Diskussion studentischer Präsentationen legen, die in der Zeit zwischen den Einführungssitzungen und dem Blockseminar erarbeitet und in einem digitalen Format freier Wahl (z.B. als Podcast, Padlet, etc.) der Seminargemeinschaft vorab zur Verfügung gestellt werden. Die rechtswissenschaftlichen Themen werden über das Sekretariat der Professur für Kriminologie und Strafrecht vergeben, Anmeldungen für die literaturwissenschaftlichen Themen (1a, 2a, 3a, 4a, 5a, 6a, 7a, 8a, 9a) können ab sofort unter https://yopad.eu/p/Hauptseminar_Recht_und_Literatur_SoSe2021_-365days erfolgen. Thema 1 Un souvenir de Solférino – Zur Entstehung des Humanitären Völkerrechts 1a) Eingreifendes Schreiben: Henry Dunant, „Un souvenir de Solférino“ (1862); 1b) Die erste Genfer Konvention „betreffend die Linderung des Loses der im Felddienst verwundeten Militärpersonen“ von 1864 und die Entstehungsgeschichte des Humanitären Völkerrechts. Thema 2 Die Leipziger Kriegsverbrecherprozesse nach dem Ersten Weltkrieg 2a) Der historische Essay als Modus von Kritik: John Horne & Alan Kramer, German Atrocities, 1914: A History of Denial, Yale University Press 2001; 2b) Deutsche Kriegsverbrechen und ihre strafrechtliche Verfolgung nach dem Ersten Weltkrieg. Thema 3 Der erste Frankfurter Auschwitzprozess von 1963 bis 1965 3a) Theatrale Kritik von Entlastungsrhetorik: Peter Weiss, Die Ermittlung (1965); 3b) Zeugen und Urteilsfindung im ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963–1965). Thema 4 Diktatur und Gewaltverbrechen in Chile 4a) Zur Repräsentation der Verbrechen der chilenischen Militärdiktatur als Kriegsverbrechen in der Literatur: Ariel Dorfman, „Death and the Maiden“ (1991); 4b) Die spanischen und britischen Verfahren gegen Pinochet. Thema 5 Transitional Justice in Peru und Kolumbien 5a) Mit Kriegsverbrechen leben: Über den Roman „35 muertes“ von Sergio Álvarez (2011); 5b) Die Barrios Altos-Entscheidung des IAmGMR, die Verurteilung des ehemaligen peruanischen Präsidenten Alberto Fujimori und das Kolumbianische Sondergericht für den Frieden. Thema 6 Straflosigkeit der Kriegsverbrechen in El Salvador und Guatemala 6a) Die Dichtung von Claudia Lars als implizite Thematisierung der Verbrechen in El Salvador und der 2019 erschienene Roman „Tiempos recios” von Mario Vargas Llosa über die Ereignisse des Jahres 1954 in Guatemala; 6b) Amnestie und Straflosigkeit in El Salvador und Guatemala. Thema 7 Zurechnung von Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht: Der Fall Nicaragua 7a) Zur Darstellung des Krieges in “El país bajo mi piel, memorias de amor y de guerra” von Giaconda Belli (2001); 7b) Die Nicaragua-Entscheidung des IGH und die Frage der Zurechnung von Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht im Spiegel der internationalen Rechtsprechung. Thema 8 Spanischer Bürgerkrieg und Franco-Diktatur 8a) Republikanische Autor*innen im Exil und ihr Schreiben über die Kriegsverbrechen während des Bürgerkriegs; 8b) Der Umgang mit den Verbrechen des spanischen Bürgerkrieges und der Franco-Diktatur in Spanien nach 1975 unter Berücksichtigung der Strafverfolgungsbemühungen Baltasar Garzóns und der Rechtssache Gutiérrez Dorado und Dorado Ortiz. Thema 9 Kriegsverbrechen heute: Das Beispiel Syrien 9a) Von Folter erzählen: Der Roman „La coquille: Prisonnier politique en Syrie“ von Moustafa Khalifé; 9b) Strafverfolgung ohne Grenzen: Völkerrechtsverbrechen vor deutschen Gerichten unter besonderer Berücksichtigung des Al-Khatib-Verfahrens vor dem OLG Koblenz. Schließen

Zusätzliche Termine

Fr, 23.04.2021 10:00 - 12:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Susanne Zepp-Zwirner
Univ.-Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland

Räume:
Online

Do, 17.06.2021 09:00 - 18:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Susanne Zepp-Zwirner
Univ.-Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland

Räume:
Online

Fr, 18.06.2021 09:00 - 18:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Susanne Zepp-Zwirner
Univ.-Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland

Räume:
Online

Studienfächer A-Z