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Hauptseminar
SoSe 21: Kritische Theorie(n) und die “Religionsfrage”
Johann Rehmann
Hinweise für Studierende
Die angegebene Uhrzeit ist s.t.zu verstehen.
Kommentar
Kritische Theorien beinhalten häufig beides, sowohl eine Religionskritik als auch das Anliegen, religiöse Gehalte aus ihrer ideologischen Form herauszulösen und für gesellschaftliche Befreiung fruchtbar zu machen. Ausgehend vom Hegel-Feuerbachschen Erbe untersuchen wir Marx’ dialektisches Verständnis von Religion als “Opium des Volks” und “Seufzer der bedrängten Kreatur” sowie seine Umwandlung der feuerbachschen Religionskritik in eine Kritik des kapitalistischen Fetischismus. Sigmund Freud hat die Religion als eine infantil-illusionäre Wunscherfüllung kritisiert, die den Charakter einer Massenneurose angenommen hat. Wie verorten Horkheimer und Adorno die Religion im “lückenlos geschlossenen Dasein” der Kulturindustrie und des instrumentellen Denkens? An Ernst Bloch lässt sich exemplarisch studieren, wie die Religion auch als verschobene Form eines “aufrechten Gangs” analysiert und in der Perspektive eines “Transzendierens ohne alle himmlische Transzendenz” beerbt werden kann. Was meint Walter Benjamin, wenn er von einer “schwachen messianischen Kraft” spricht, und wie wurde dieser Gedanke z.B. in Derridas “Messianität ohne Messianismus” weitergeführt? Was können wir von den christlich-marxistischen Dialogen lernen? Wo kam es zu fruchtbaren Überschneidungen zwischen kritischer Theorie und Befreiungstheologie? Ist es überhaupt vertretbar, von “Religion” im Allgemeinen zu sprechen?
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Fr, 23.07.2021 18:00 - 20:00
Sa, 24.07.2021 18:00 - 20:00