Autorschaft in der Frühen Neuzeit unterscheidet sich deutlich von jenen Konzepten, die im 18. Jahrhundert gebildet wurden: Das Genie, das sich weder um Regeln noch Konventionen schert und aus sich selbst heraus ein Kunstwerk schafft, gab es in der Frühen Neuzeit noch nicht. Man ging vielmehr davon aus, dass das Schreiben auf bestimmten Regeln beruhen müsse und sich zudem an den Vorgängern und an als vorbildhaft wahrgenommenen Nachbarliteraturen orientieren müsse – normorientiertes Dichtungsverständnis statt Autonomieästhetik. Gleichwohl lassen sich durchaus unterschiedliche Typen von Autorschaft identifizieren, die im Seminar diskutiert werden sollen. Anhand ausgewählter Beispiele soll aus produktions- wie auch wirkungsästhetischer Perspektive ausgelotet werden, welche Aufgaben und Möglichkeiten Autor*innen in der Frühen Neuzeit hatten und wie Autorschaft inszeniert wurde. Beschäftigen werden wir uns mit Martin Opitz, Andreas Tscherning, Georg Philipp Harsdörffer, Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen und Sibylla Schwarz. Bitte beachten Sie, dass wir im Seminar mit Digitalisaten der frühneuzeitlichen Drucke arbeiten; die Bereitschaft, Texte in Fraktur zu lesen, wird also vorausgesetzt. Das Seminar findet als Distanzlehre statt. Neben Selbstlernphasen, in denen zeitversetzt und flexibel bestimmte Aufgaben bearbeitet werden, wird es auch regelmäßig Videokonferenzen geben, die zur angesetzten Seminarzeit stattfinden. Zu Beginn der Vorlesungszeit wird ein ausführlicher Seminarplan mit Literaturangaben, Informationen zum Ablauf des Seminars, Angaben zu den Videokonferenzen etc. bereitgestellt. Schließen